Musterveranstaltung Zwischen Melibokus und Felsenmeer, 16.08. 03, 49 KM T-frei

 

Mein Entschluss, bei dieser Erstveranstaltung zu starten, war ganz spontan, ich ritt die letzen KM während des Begleitrittes mit Heike Heckelmann zusammen, der Mitveranstalterin des Rittes. Was sie so von der Strecke berichtete machte mich neugierig und die Ausschreibung mit dazugehörigem Beiblatt versprach geografische und kulinarische Höhepunkte!!!

 

Nach vier Stunden Fahrt kam ich im hessischen Lautertal-Staffel auf dem Hof der Familie Meerkötter an. Die Patzanweiser waren überaus behilflich, die Wiese war terrassenmässig und steil aber gut befahrbar. Halfen mir sogar, das Paddock aufzubauen!! Als alles erledigt war, sah ich mir erst mal alles an. Überall Hinweisschilder, keiner musste irgendwas suchen. Zur Checkkarte gabs eine gute Beschreibung über den Ablauf in den Stops und im Gate. Eine farbige Streckenkarte, Karte für Trosser , eine schriftliche, ausführliche Vorbesprechung ,

Bons für das Spanferkelessen am Samstag!!!

Nach und nach füllte sich die Wiese, es war reichlich Platz vorhanden.

Abends baute Familie Meerkötter ein Super Salatbuffet auf, alles selbstgemacht und lecker. Dazu gab es hausgemachte geräucherte Bratwurst, eine Art Mettwurst, die von der Decke hing und Gegrilltes.

Der Stall war umgebaut worden mit Stohbänken und Tischen, eine gute Idee. Die Vorbesprechung mit Micro und hellem Spot auf die Karte, sehr ausführlich und liess keine Fragen offen. Doris, Besitzerin von Marvin und Coach hatte nur Bedenken, ob sie auch alle Trosspunkte finden würde. Gestartet wurde ab 7.30, ich hatte mich  in der ersten Gruppe eintragen lassen, wollte aus der Mittagshitze raus.

Morgens sahen wir uns erst mal die Konkurrenz an: hochblütige Araber und Vollblüter, kernige Warmblüter, einige Kleinpferde, die vor Kraft nur so strotzten. Ich schraubte sofort all meinen Ehrgeiz wieder runter und wir hofften nur, das Flachlandpony heil wieder ins Ziel zu bringen. Geritten wurden zwei Schleifen, die sich teilweise mit Hin und Rückweg überschnitten. Markiert mit farbigen Holzpflöcken. Hatte üble Bedenken, angesichts der Wanderer und Biker, die gern solche Sachen entfernen.

 

Der Start verlief mal wieder etwas hektisch, die Pferde galoppierten heraus und ich hielt mich einfach hinten dran. Die Markierung war hervorragend und nach ein paar KM hatten sich die Pferde abreagiert und trabten zügig voran. Der Boden war hart aber nicht unfair, die Wege breit und es ging rauf und runter. Der Anstieg zum Melibokus war enorm, kilometerlang in Serpentinen bergauf mit wunderschönem Fernblick ins Tal. Auf 2 KM 400 Meter Höhenunterschied!!

Der Vet Check erwartete uns bei KM 14. Doris war nicht da, aber das war überhaupt kein Problem. Wasser reichlich, Eimer mit Schwämmen, Eimer mit Trinkwasser und auf Strohballen platziert, Wasser, Bananen , Müsliriegel und Möhren für Reiter und Pferd, alles zur freien Verfügung. Hier konnte man es aushalten. Der Stop war top besetzt mit Inge Harbach und Mannschaft, einfach perfekt. Da waren doch glatt Pulsmesser, die schon vor 20 Jahren mein damaliges Pferd in Hessen gemessen haben, erstaunlich!!

Ich hatte einige Minuten Wartezeit, die mit mir reitenden Pferde konnten den Check eher verlassen, also ritt ich allein weiter und stiess auf einen Reiter, der sehr umsichtig, aber flott ritt. Das Tempo passte gut. Marvin zog sogar oft die Stute an, wenn sie langsamer wurde. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus, besagter Reiter ebenso, denn seine Stute ist oft zickig, aber in dem Pony hatte sie nen Kavalier gefunden. So erzählten wir von anderen Ritten und schwärmten von der Gegend. Im Nu waren wir in der Pause, die als Vet Gate eingerichtet war. Der Ablauf war allen durch die Vorbesprechung bekannt und es lief wie am Schnürchen. Puls genommen und vorgetrabt, nun konnten wir uns ausruhen.

Die zweite Runde war ebenso wie die erste ein landschaftliches Erlebnis. Das Felsenmeer einfach umwerfend, kam mir wie ne Ameise in einem Riesen Steinhaufen vor. Fotografiert von zig Japanern und anderen Touristen! Nach dem 2. Vet Check bei KM 38 gesellte sich noch eine Reiterin dazu und so ritten wir dann zu dritt weiter. Ich wollte noch Tempo machen und galoppierte an, die beiden anderen zogen mit. Die Pferde hatten alle noch gute Reserven. So ging es die letzten KM bis zum Ziel fast nur im Galopp und wir machten richtig Zeit gut. Durch den Gruppenstart wusste ich nicht, wie schnell die anderen waren, also hiess es Gas geben.

Im Ziel angekommen, kühlten wir und stellten dann vor, alles bestens!

Schnell das Pferd im Paddock versorgt und dann ab zu den kulinarischen Höhepunkten: Spanferkel  mit tollen Beilagen, einfach nur köstlich. Ich  sah mal wieder besonders hungrig aus und so bekam ich ne Riesenportion!! Regen konnte einfach nicht kommen, denn es blieb nichts übrig auf dem Teller. Kuchen und Kaffee beendeten das Festmahl. Um 17 Uhr ging es dann los mit der Siegerehrung. Ein Riesen Hallo, denn ein berittener Bläsercorps stand im Hof und blies, da bin ich nicht so firm, aus Jagdhörnern ein Halali und ähnliches, sorry Alwin und Heike, aber da fehlt mir das Wissen. War jedenfalls klasse  und stimmungsvoll!!! Der Bürgermeister liess  es sich nicht nehmen, seinen 400 KM entfernten Urlaub zu unterbrechen und die Ehrung durchzunehmen. Zuvor wurden alle Helfer aufgerufen und da der Ritt in Lautertal statt fand, gab es für jeden lauter Taler, nett verpackt!!

Es waren 37 Starter, von denen 33 idW  blieben. Ich hoffte, ich würde irgendwo im Mittelfeld platziert sein und wurde immer unruhiger. Alle 10 Plätze blies der Corps ein Jagdlied. Beim dritten Blasen war ich immer noch nicht aufgerufen, die Spannung stieg.

Es waren nur sieben Pferde schneller, als das Flachlandpony und so landeten wir auf dem 8. Platz. Ich war happy und stolz aufs Pferd.

Und als Alwin dann sagte, es gäbe noch eine Sonderwertung für die besten 3 Kleinpferde konnte ich mir noch nen Pokal und super tolle Geschenke mitnehmen.Lag dort auf dem dritten Platz!! Mit all dem hatte ich nicht gerechnet und war umso glücklicher.

Nicht ohne mich zu verabschieden und mich für das tolle Wochenende zu bedanken, fuhr ich dann die 300 KM wieder nach Hause.

Dank auch noch mal an dieser Stelle an Heike und Alwin und den Helfern der „Pferdefreunde am Felsenmeer“, ebenso danke an die Familie Meerkötter , die wirklich Tür und Tor öffnete und eine gastliche Herberge bot. Danke auch an die Tierärztinnen, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trugen, sachlich und kompetent aber nicht kleinlich untersuchten.

Nächstes Jahr nehme ich Masirah auf jeden Fall auch mit, sie liebt ja Fernblicke und man soll seinen Pferden ja was bieten!!

Bis zum nächsten Jahr!!

 

Uwe Rahn

 

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