Es war ein Samstagmorgen im flachsten aller Flachländer, bei der Moorlanddistanz in Ostfriesland.
Die für Menschen humane Startzeit von 8:30 Uhr für die 60km und ab 9:00 Uhr für die 30km erlaubte eine Anreise am Ritttag für die Teilnehmer aus dem Umland.
Glücklicherweise spielte das Wetter mit und lieferte zwar etwas schwüle rund 21-23 grad, aber keine hochsommerlichen Temperaturen.
Die Strecke führte über teils gepflasterte, meist jedoch sandige Wirtschaftswege die auch ein nebeneinander reiten erlaubten. Für die 30km Reiter und Fahrer war die Strecke einmal zu absolvieren, die 60er mussten zweimal ran.
Die Strecke war mit Markierung und Karte gut zu finden, ich kannte sie sowieso vom letzten Moorland-Ritt her noch ganz gut.
Doch scheinbar gibt es auch beim Distanzreiten ein Sommerloch, lediglich vier Großpferde und drei Ponies wagten sich auf die 60km Strecke, bei den 30er waren es noch etwas mehr, doch das Starterfeld hielt sich in Grenzen. Das Team um Peter Baumann war etwas flotter unterwegs als wir und sie passierten uns bereits nach rund 8 km am ersten Stopp.
Die erste Runde brachten wir, ein Drei-Gespann aus Gelderländer, Haflinger und Fjord in flottem Trab, mir Schrittphasen auf dem Asphalt gut hinter uns. Gerade auf dem Rückweg zu Start/Pause waren die drei richtig gut drauf. Frisch gingen wir wieder aus der Pause, doch die Motivation unserer drei Rösser sank, angesichts der nochmaligen Bewältigung der Strecke.
Teilweise überschnitten sich auch Hin- und Rückweg, so dass wir einen recht tiefen breiten Sandweg gleich viermal sahen. Doch nachdem wir diesen zum dritten Mal passiert hatten stieg auch langsam die Lauffreude wieder an und wir erreichten den letzten Stop wo ein P/A-Helfer und Beate Scharfenberg uns schon sehnsüchtig erwarteten.
Die letzten km gingen dann auch wieder flotter von den Hufen, die Pferde drängten nach Hause.
Gigantisch war für mich das Erlebnis einen „eigenen“ Tross (Großer Dank an Christinas Freund) mit dabei zu haben. Immer Wasser und Kühlung für die Pferde und Getränke für die Reiter. Das war echt eine Spitzenleistung, ich möchte nicht mehr ohne reiten.
Alle Pferde kamen heil durch die Nachuntersuchung und die Siegerehrung konnte eine Stunde später stattfinden. Pünktlich dazu meldeten sich noch vereinzelte Regentropfen, aber bis zum Verladen hatte Petrus schon wieder ein Einsehen.
Die Verpflegung war prima und die Preise human. Die Atmosphäre des Rittes ist sehr ruhig und familiär, fast jeder kennt sich und von Stress und Hektik keine Spur.
Es wäre jedoch schön, wenn man die 60km Strecke als eine Runde gestalten könnte, damit sie etwas abwechslungsreicher wird.
Für uns war es jedenfalls ein sehr schöner Ritt, der erste MDR seit 5 Jahren und wir sind glücklich ihn so heil überstanden zu haben. Nur von weichen Sandwegen haben wir nun erstmal genug :-)
Besonders erfreulich für uns persönlich war noch, dass der Flickas Stallkamerad, ebenfalls ein Fjord, bei seinem ersten Ritt gleich den zweiten Platz über 30km Fjord belegen konnte.
francis & Flicka