3. Niehorster Distanzritt

 

Als wir nach einem ordentlichen Stau auf der Autobahn so gegen 18.30 Uhr in Niehorst ankamen, war die Wiese zum Übernachten schon ordentlich gefüllt. Schattenplätze gab es natürlich gar keine mehr, aber trotzdem fanden wir noch ein schönes Plätzchen. Gras gab es leider keins, dafür aber jede Menge Löwenzahn, den mein Pony in etwa 20 Minuten komplett von seinem Paddock vertilgt hatte und nun auf Heu hoffte.

 

An der Meldestelle erfuhren wir, daß der 30er und der 43er Ritt aufgrund der Hitze auf Tempo 7 erhöht worden waren und die Pulswerte für alle Ritte (also auch den 60er) auf 60 gesenkt wurden. So würden wir uns also ordentlich Zeit für die 43 km nehmen können.

 

Die Voruntersuchung war schnell erledigt, da es keine Schlangen gab, sondern nur ein kurzes Warten und schon waren wir an der Reihe.  Bei dem schönen Wetter konnte der Abend nun ganz gemütlich ausklingen.

 

Leider waren die Startzeiten nicht vorgezogen worden, was ich aufgrund der angesagten 36 Grad, sehr begrüßt hätte. Morgens um 6 Uhr war es schon so warm, daß  ich gleich zur kurzen Hose griff. So stand ich um 9.15 Uhr  als erste Reiterin der 43er am Start. Da meine Mitreiterin leider ausgefallen war, war ich gespannt ob unter meinen vier Mitstartern einer dabei war, mit dem ich gut zusammen reiten können wurde. Auf der Starterliste waren aber nun leider schon drei Reiter aus meiner Gruppe ausgestrichen worden und die vierte Reiterin erschien auch nicht. Also alleine los! Ich ließ mir etwas Zeit, so daß ich irgendwann von den nach mir Startenden eingeholt werden würde und ich nicht die ganze Zeit alleine unterwegs sein müßte. Auf den ersten 5 km kam ich zweimal kurz ins Stocken, war mir nicht ganz sicher wo es nun weiter gehen soll. Ein Blick auf die Karte brachte aber Klarheit und bald war die nächste Markierung wieder gefunden und ich war froh auf dem richtigen Weg zu sein. Bei etwa 8 km kam auf einmal ein Sulky von hinten, der auf der 60er Strecke unterwegs war und vor mir gestartet war. Die beiden Fahrerinnen hatten eine Abzweigung verpaßt und einen kleinen Umweg genommen, während ich sie so unbemerkt auf dem richtigen Weg überholt hatte. Wie den beiden ist es auch vielen anderen gegangen. Die Farbe der Markierung war nicht ganz glücklich gewählt. Das Dunkelrot hob sich nicht besonders stark vom Asphalt ab und man mußte gut aufpassen, die nächste Markierung nicht zu verpassen. Wir haben einige Reiter auf der Strecke getroffen, die sich verritten hatten und nicht mehr wußten wo sie waren und auch nach dem Ritt hörte ich Klagen über die Markierung.

Ich muß aber sagen, daß ich sehr gut klar gekommen bin. Auf dem ersten Stück gab es zwei Stellen an denen eine weitere Markierung hilfreich gewesen wäre, aber jeder hat ja auch eine Karte dabei und kann sich so behelfen. Den Rest der Strecke fand ich gut markiert und wir haben jede Markierung schnell entdeckt. Sicher hätte eine hellere Farbe natürlich mehr ins Auge gestochen! Trotzdem kamen wir gut klar.

 

Die 43er hatten die gleiche Strecke zweimal zu reiten. Dies war für mich der erste Ritt auf dem ich nun also zweimal auf der gleichen Strecke unterwegs war und ich war erstaunt über mein Pony. War ich an manchen Stellen noch am Überlegen wo es nun  gleich weiter ging und Ausschau nach der Markierung hielt, bog Billy zielsicher in den richtigen Weg ein. Ich hätte die zweite Runde mit Augen zu reiten können und wir wären angekommen. Mein Pony wußte jede Abzweigung, worüber ich wirklich erstaunt war!

 

Seit etwa dem 8. Kilometer waren wir auch nicht mehr alleine unterwegs. Zwei Reiterinnen aus der nach mir startenden Gruppe hatten mich eingeholt und Billy war froh mit den anderen laufen zu können. Großes Glück war, daß eine der beiden eine Trosserin hatte, die uns netterweise mit Wasser für Pferd und Mensch mit versorgte. Bei etwa 35 Grad war das Gold wert und mein Pony freute sich genauso wie ich über jeden Tropfen Wasser.

Da die Pause am Ziel war konnte ich für die zweite Runde auch einen Kanister und etwas zu Trinken mit auf die Strecke geben und hatte nun sozusagen auch einen Troß, was wirklich toll war! Vielen Dank noch einmal dafür an Simone und ihre Freundin!

 

In der Pause schied die zweite Mitreiterin leider aus und ich ging nun nur noch mit Simone auf die zweite Runde. Trotz der Hitze hatten Simones und mein Pony super Pulswerte. Es war sehr angenehm immer mal ein Schrittstück einschieben zu können, da wir aufgrund T 7 ja viel Zeit für die Strecke hatten. Es war brütend heiß und man freute sich über jedes Stück, das durch den schattigen Wald führte.

In gemütlichem Schritt kamen wir um 14.15 Uhr im Ziel an.

 

Auch die Nachuntersuchung verlief ruhig und problemlos ab. Es gab keine Wartezeiten und die Atmosphäre war trotz der Hitze äußerst entspannt.

Alles war gut organisiert und lief reibungslos ab. Leider gab es einen Wasserengpaß am Spätnachmittag, was bei einer Veranstaltung bei diesen Temperaturen sicher nicht besonders ungewöhnlich ist. Bei tropischen Temperaturen muß einfach noch mehr Wasser als sonst da sein, da der Verbrauch enorm ist.

Die Siegerehrung wurde leider durch das einsetzende Gewitter gesprengt, was am Ende dieser schönen Veranstaltung wirklich schade war.

 

Katrin Vogt

 

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