Distanzritt Kaub, ein ganz subjektiver Bericht.
Für uns war das der erster Distanzritt und von daher hat dieser Bericht vielleicht etwas andere Schwerpunkte. Uns ist: Mein Mann als Tross, mich und natürlich meine AV-Stute.
Er soll Mut machen, es vielleicht einfach mal selbst zu probieren, denn es macht mächtig viel Spaß!
Am Freitag Abend waren doch schon einige Teilnehmer mit ihren Pferden eingetroffen und schlugen ihr Quartier und Paddocks auf. Es herrschte bereits fröhliche Betriebsamkeit und wir konnten an der Meldestelle bereits alle notwenigen Unterlagen, inklusive Begrüßungscocktail, abholen und auf weiteren Karten die Strecke begutachten. Tierärzte waren auch vor Ort, so dass auch meine Stute schon ihre Eingangsuntersuchung bekam. Und obwohl wir gar nicht wussten, wie das alles ablaufen wird, hatten wir auch hier schon das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Es blieben keine Fragen offen.
Und wir hatten sicher sehr viele..........an alle. Meldestelle, Tierärzte, Veranstalter und Mitreiter.
Am Samstag Morgen hatte sich die Wiese deutlich mit Paddocks, Hängern, Autos und natürlich Pferden gefüllt, und die Teilnehmer des 80 km-Rittes waren schon unterwegs.
Ab 8.00 Uhr durften auch die Teams für die 40 km auf die Strecke. Und die war einfach richtig Klasse!. Alleine landschaftlich ist die Gegend ein Traum. Auch das Geläuf ließ überhaupt keine Wünsche offen. Viele schöne lange Wald- und Wiesenwege, die einfach getrabt oder galoppiert werden mussten. Und mit den Markierungen war die Strecke so gut bestückt, dass wir weitgehendst gar keine Karte brauchten. Also ein ganz entspannter Ritt.
Der erste Vet-Check nach 8 km war für mich der Spannendste, da ich gar keine Ahnung von den Pulswerten meine Stute hatte. Aber auch das stellte sich als ziemlich unspektakulär heraus.
Wäre mein Puls relevant gewesen, hätte das wahrscheinlich zum sofortigen Ausschluss geführt.
Danach wurden wir dann auch beide ruhiger. Bei meiner Stute half es sicherlich, dass wir uns mit einer Reiterin und ihrem Wallach zusammentaten und auch den Rest des Rittes gemeinsam absolvierten.
Bis zum nächsten Vet-Check ging es weiter über tolle Sandwege, so gut wie kein Asphalt und nur wenig grobgeschotterte Wege, so dass erfahrene Teams richtig gut Gas geben konnten. Beim Check mit Pause gab es sogar ein Catering für uns Reiter.- Überhaupt war für das leibliche Wohl während der ganzen Veranstaltung bestens gesorgt .- Wichtig beim Check waren hier die Decken für die Pferde, weil es trotz viel Sonne ziemlich windig war und die Pferde sicher schnell ausgekühlt wären. Die Wettervorhersage hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet. Wir blieben den ganzen Tag von den angesagten Regenfällen verschont.
Die zweite Hälfte führte uns durch viel Wald und an Bachläufen entlang. Ich wiederhole mich hier gerne: Die Strecke war traumhaft. Das dicke Ende kam zum Schluss, denn wir mussten ja aus diesen Bachtälern wieder hinauf auf die Kauber-Platte. Da wurde die Behosung der Pferde auf den letzten 8 km richtig getestet.
Oben angekommen waren wir dann auch schnell im Ziel, wo wieder viele Helferlein warteten, um den Teams behilflich zu sein. Ohne die Helferlein, ob nun die „Eigenen“, die an den gut zu erreichenden Trosspunkten auf uns Reiter gewartet haben, oder die des Veranstaltungsteams, wäre der ganze Ritt nicht so locker gewesen. Sie haben sicher zu einem ganz großen Teil an der entspannten, familiären Atmosphäre beigetragen. Vielen Dank!
Der gesamte Ritt lief einfach reibungslos und war durchweg bestens organisiert, bis hin zur Siegerehrung, nach der viele noch gemütlich ein wenig gefeiert haben.
Gestartet sind im Ganzen 30 Teilnehmerpaare für den 40 km-Ritt, von denen 26 in der Wertung waren. Der Sieger benötigte für die Strecke eine reine Reitzeit von 158 Min. Das entspricht einem Speed von 15,19km / h. Herzlichen Glückwunsch.
Für die 80 km waren 16 Starterpaare unterwegs, von denen 10 bei 80 km und eines bei 64 km den Ritt in der Wertung beendeten. Auch hier waren die Sieger mit einer tollen Geschwindigkeit von 13,99 km / h in einer Reitzeit von 343 Minuten unterwegs. Gratulation. Tolle Leistung.
Das sind für mich völlig utopische Zeiten...
Und für alle, die das genauso empfinden und vielleicht denken, dass sie da nie mithalten können: Macht gar nichts. Dabei sein und ankommen zählt am Anfang viel mehr. Pferd und Reiter sollen Spaß dabei haben.
Ich kann nur sagen: Nur Mut. Probiert es einfach mal aus. Vielleicht im nächsten Jahr auf der Kauber-Platte beim Loreley-Distanzritt !!!!!
Brigitte Prescher