Abgesagt! Die geschätzte Tierärztin Lioba Wagner mußte am Morgen der Voruntersuchung ins Krankenhaus. Albtraum jeder Veranstaltungsleitung. Woher sollte so kurzfristig ein Listen-Tierarzt in die Bresche springen? Vom andern Ende der Erdkugel aus Friesland kam die Rettung. Beate Scharfenberg mobilisierte eine Vertretung für ihren Schlachthoftermin und stand pünktlich im Wettermantel verpackt in Tomb. Vor dem beginnenden Regen schlupfte alles was fertig war, in das erweiterete Partyzelt der gastgebenden Pferdepension Lisges,die darin heiße Suppe und Getränke zubereitete. Die Planen flatterten beängstigend und auf die Teke schwappte ab und zu ein Schwall Stauwasser herab.
Angesagt : Wolkenbruchartige Regenfälle. Bei der Vorunter -chung fehlten 13 genannte Pferde. Die Hälfte unentschul-digt, so daß nicht wußten ob ein Verkehrsunfall Hilfe erfor -derte oder ob wir bis Mitternacht warten sollten. Wir taten letzteres. Gegenüber den früh abtauchenden Gestalten,nahmen wir die Verstärkung der Regenfälle war . Mit Besorgniß. Weder den kleinen Zelten , noch den Wetterdecken war ein Test dieser Intensität vorausgegangen. Einige stellten das Pferd vorsichtshalber in den Hänger. Es schüttete ununterbrochen bis in den Morgen. Doch um 5 Uhr hörte das Getrommel auf den Dächern auf, tatsächlich gänzlich auf ! Unglaublich,aber während der nun anlaufenden Veranstaltung fiel , bis zu deren Ende am Sonntag, kein Tropfen Regen, während es in den Heimatgemeinden goss !
30 Reiterinnen - dabei ein paar verirrte Reiter - schritten zum Start und trabten den führenden Ortsansässigen hinterher. Die schmalen Wege machten ein Überholen der langen Kolonne fragwürdig. Das Tempo war für den Beginn auch flott genug,so daß ein musterhafter Start ohne Hektik und Stau in Erinnerung bleibt. Gegen den früheren Standort des Galgen am "Weißen Stein " verbreiterten sich die Pisten zu Rollbahnen und erste Hoffnungsvolle galoppierten zum Sieg. Wir sahen sie nicht wieder. Das Tempo zog nun allgemein an und am Dampf der am Stop in Holland in die Baumwipfel stieg,erkannte jeder,daß dies kein Wanderritt war. Im Naturschutzarreal Mainweg waren die holländischen Reitwegemarkierungen zusätzlich mit Kreppband verdeutlicht, so daß die Ankündigung "Kartenritt" nur als Abschreckung für zu viel Nennwillige Erklärung findet. Unfaßbar, daß sich wieder Verritte zutrugen,die wegen der perfekten Reitwegekennzeichnung zu Strafen führen können. Eine Gefährdung weiterer Veranstaltungen.
Auf einer großen Wiese bei Rosendahl erholten sich die Pferde gründlich für den Rückweg. Die einstündige Pause gab einen guten Überblick wie das Feld lag. Mit einiger Besorgnis erwartete man hier die zeitlich überfälligen Vermißten. Die führenden Gruppen lagen nicht erheblich auseinander. Es gab zu einigen Aufgaben bei dem 60 km - Stop Takenbenden. Hier enden jedesmal einige Pferde.
Möglicherweise liegt es an der feuchten ,wärmeren Atmosphäre, die hier aus dem Feuchtkorridor nach dem trockenen Sandgefilde, brodelt.
Hier traf man alle 2 km auf Reiterpaare älteren Semesters,die meist verdutzt durchparrierten wenn die verdreckten Distanzreiter entgegen kamen. Es handelte sich um eine Reiterparty der Königin der Nederlande. Offensichtlich ritten die Geladenen mit einer Karte auf dem offiziellen Reitweg. Unser ständiges Stoppen und Grüßen bei 9 Begegnungen schloß eine Jagd auf die vorderen Gruppen völlig aus. So blieb dieser Ritt ohne Sensationen
ohne Überforderungserscheinungen und befriedigte viele die zum ersten Mal die Lange Strecke bestanden. Bärbel Büchting siegte zusammen mit Christine Manke. Christine siegte schon im Vorjahr. Bärbel hatte hier zweimal kein Glück ,eher das Gegenteil und so ist dies ein Erfolg der Ausdauer und Diziplin.
Das Lagerfeuer bei Lisges ist schon Erlebnis. Es schlägt alle Oster-Mai und Walpurgisfeuer. Diesmal brannten 3 Rollwagenladungen so daß man sich nur 30 m von den Flammen trocknen konnte. Alle klammen Klamotten der Regennacht ,die rheumatischen Veteranen und feuchten Socken vermischten ihren Dampf mit den Qualm.
Nur 1 Pferd schied in der Nachuntersuchung noch aus.
Nach der vorangegangenen Regennacht ,waren eigentlich schwerere Rückenmalessen zu erwarten . Ein Pferd soll ganz ungeschützt abgewettert haben. Wir haben es mit einem neuen Generationschub zu tun,dem wir Hilfestellung bei noch mangelnder Erfahrung geben müssen. Ein Ausschreibungsverstoß wurde nicht angezeigt, hätte aber die Plazierung verändert. So etwas schlägt auf die Stimmung. Also Ausrüstungskontrolle 2005.Hiiilfe,
07.05.04,18.00 Uhr Kaldenkirchen - Tomp, Hof-Lisges und unmengen Regen, Regen
....! So habe ich mir meinen ersten langen Ritt nicht vorgestellt, zumindest
nicht so nass. Aber nach der überstandenen VU entschädigte das super
bewirtschaftete Zelt der Fam. Lisges jeden für diese Wassermassen. Nach der
Vorbesprechung durch Barbara paddelte man zu Bus, Zelt (die Ärmsten) oder
Anhänger um ein trockenes Plätzchen für die Nacht zu finden. Nachts schreckte
ich im Bus hoch....es ist ca. 2.00 Uhr und........ich hörte nichts mehr. Kein
Prasseln auf das Autodach. Der Regen hatte aufgehört. Morgens um 7.00 Uhr der
Start und immer noch trocken. Und so sollte es auch bleiben. Bis zur NU am
Sonntag viel kein Tropfen mehr. Auf der ganzen Strecke war der Boden trotz
riesiger Pfützen super zu reiten und ich staunte über mein Pferd, das so fleißig
lief und nicht müde zu werden schien. Ich brauchte die drei Pausen auf jeden
Fall mehr als mein Pferd. Aber nach der großen Pause waren plötzlich alle
Ermüdungserscheinungen wie (fast)weggeblasen und ich konnte kaum glauben, dass
wir so gut unterwegs waren. Da muss ich mich auch noch bei meiner routinierten
Mitreiterin bedanken, die mir vor allem in Punkto Tempo eine große Hilfe war. Im
Ziel konnte ich nicht glauben, dass wir 80 km geschafft hatten, jetzt rappelmüde
aber überglücklich. Der nächste Tag, die NU. Puh, auch die haben wir gepackt.
Ein rund herum tolles Erlebnis, das nach Wiederholung verlangt.
Danke an Barbara Plottke und ihr tolles Team, dem Hof Lisges mit der super
Versorgung für Mensch und Tier. Bis zum nächsten Jahr Bettina und Chappaquiddick