Trabweg West   -  Maaswald   2004

Abgesagt!  Die geschätzte Tierärztin  Lioba Wagner mußte   am Morgen der Voruntersuchung ins Krankenhaus. Albtraum  jeder Veranstaltungsleitung. Woher sollte so kurzfristig ein Listen-Tierarzt   in die Bresche springen?   Vom andern Ende  der Erdkugel   aus Friesland   kam die Rettung. Beate Scharfenberg  mobilisierte eine Vertretung für  ihren Schlachthoftermin und stand  pünktlich im Wettermantel verpackt  in Tomb. Vor dem beginnenden Regen  schlupfte alles was  fertig war, in das erweiterete Partyzelt der gastgebenden  Pferdepension Lisges,die darin heiße Suppe und Getränke  zubereitete.  Die  Planen  flatterten  beängstigend und auf die Teke  schwappte  ab und zu ein Schwall  Stauwasser  herab.

Angesagt : Wolkenbruchartige  Regenfälle.  Bei der Vorunter -chung  fehlten  13  genannte Pferde. Die Hälfte  unentschul-digt, so daß  nicht wußten  ob ein Verkehrsunfall  Hilfe erfor -derte  oder  ob wir bis  Mitternacht  warten  sollten. Wir taten letzteres.  Gegenüber den früh  abtauchenden  Gestalten,nahmen wir die  Verstärkung  der  Regenfälle war . Mit  Besorgniß. Weder den  kleinen Zelten , noch den  Wetterdecken  war  ein Test dieser Intensität vorausgegangen.  Einige stellten das Pferd vorsichtshalber in den Hänger. Es schüttete  ununterbrochen  bis in  den Morgen.  Doch um 5 Uhr  hörte das Getrommel  auf  den  Dächern auf,  tatsächlich gänzlich auf   !  Unglaublich,aber während  der nun anlaufenden Veranstaltung  fiel , bis zu deren Ende am Sonntag, kein Tropfen Regen, während  es in den Heimatgemeinden   goss !

30 Reiterinnen  - dabei  ein paar  verirrte  Reiter -   schritten  zum Start und trabten den  führenden Ortsansässigen hinterher. Die schmalen Wege  machten ein Überholen  der langen Kolonne  fragwürdig. Das Tempo war für den Beginn auch  flott genug,so daß  ein musterhafter  Start  ohne Hektik und Stau   in Erinnerung bleibt.   Gegen  den  früheren  Standort des Galgen am "Weißen Stein "  verbreiterten sich  die Pisten zu Rollbahnen und  erste Hoffnungsvolle   galoppierten zum Sieg. Wir sahen sie nicht wieder.  Das Tempo zog nun  allgemein an und  am Dampf der  am Stop in Holland  in die  Baumwipfel stieg,erkannte jeder,daß dies kein Wanderritt  war. Im Naturschutzarreal Mainweg  waren die  holländischen Reitwegemarkierungen  zusätzlich  mit Kreppband   verdeutlicht, so  daß  die  Ankündigung "Kartenritt"  nur als Abschreckung  für  zu viel Nennwillige  Erklärung findet.  Unfaßbar, daß sich   wieder Verritte  zutrugen,die  wegen der  perfekten  Reitwegekennzeichnung  zu  Strafen führen können. Eine Gefährdung   weiterer Veranstaltungen.

Auf einer großen Wiese bei Rosendahl erholten sich die Pferde gründlich für  den Rückweg.  Die einstündige Pause gab einen  guten Überblick  wie das Feld  lag. Mit einiger Besorgnis  erwartete man hier  die zeitlich überfälligen Vermißten.  Die führenden Gruppen lagen nicht erheblich auseinander. Es  gab zu einigen  Aufgaben  bei   dem 60 km - Stop Takenbenden. Hier enden jedesmal einige  Pferde.

Möglicherweise liegt es an der feuchten ,wärmeren Atmosphäre, die hier  aus dem Feuchtkorridor  nach dem trockenen  Sandgefilde,  brodelt. 

Hier  traf man alle 2 km   auf  Reiterpaare  älteren Semesters,die meist verdutzt  durchparrierten  wenn  die verdreckten  Distanzreiter  entgegen kamen. Es handelte sich um  eine Reiterparty der Königin   der Nederlande. Offensichtlich ritten  die Geladenen mit einer Karte  auf dem offiziellen Reitweg. Unser ständiges  Stoppen und Grüßen bei 9 Begegnungen   schloß  eine Jagd  auf die  vorderen Gruppen völlig aus.  So blieb dieser Ritt  ohne Sensationen

ohne  Überforderungserscheinungen und befriedigte viele  die zum ersten Mal die Lange Strecke bestanden. Bärbel Büchting  siegte zusammen mit  Christine Manke. Christine siegte schon im Vorjahr. Bärbel hatte hier  zweimal  kein Glück ,eher  das Gegenteil und so  ist dies  ein  Erfolg  der Ausdauer und  Diziplin.

Das Lagerfeuer bei Lisges ist schon  Erlebnis.  Es  schlägt alle Oster-Mai und Walpurgisfeuer. Diesmal  brannten 3 Rollwagenladungen  so daß man sich  nur 30 m  von den Flammen  trocknen konnte. Alle klammen Klamotten der Regennacht  ,die  rheumatischen  Veteranen  und feuchten Socken  vermischten  ihren Dampf mit den  Qualm.

Nur 1 Pferd schied  in der Nachuntersuchung  noch aus.

Nach der vorangegangenen Regennacht ,waren eigentlich schwerere Rückenmalessen zu erwarten . Ein Pferd  soll ganz ungeschützt  abgewettert haben.  Wir  haben es mit einem neuen Generationschub zu tun,dem wir Hilfestellung bei noch mangelnder Erfahrung geben müssen. Ein Ausschreibungsverstoß  wurde  nicht  angezeigt, hätte aber die Plazierung verändert. So etwas  schlägt auf die Stimmung.  Also Ausrüstungskontrolle 2005.

Hiiilfe, 07.05.04,18.00 Uhr Kaldenkirchen - Tomp, Hof-Lisges und unmengen Regen, Regen ....! So habe ich mir meinen ersten langen Ritt nicht vorgestellt, zumindest nicht so nass. Aber nach der überstandenen VU entschädigte das super bewirtschaftete Zelt der Fam. Lisges jeden für diese Wassermassen. Nach der Vorbesprechung durch Barbara paddelte man zu Bus, Zelt (die Ärmsten) oder Anhänger um ein  trockenes Plätzchen für die Nacht zu finden. Nachts schreckte ich im Bus hoch....es ist ca. 2.00 Uhr und........ich hörte nichts mehr. Kein Prasseln auf das Autodach. Der Regen hatte aufgehört. Morgens um 7.00 Uhr der Start und immer noch trocken. Und so sollte es auch bleiben. Bis zur NU am Sonntag viel kein Tropfen mehr. Auf der ganzen Strecke war der Boden trotz riesiger Pfützen super zu reiten und ich staunte über mein Pferd, das so fleißig lief und nicht müde zu werden schien. Ich brauchte die drei Pausen auf jeden Fall mehr als mein Pferd. Aber nach der großen Pause waren plötzlich alle Ermüdungserscheinungen wie (fast)weggeblasen und ich konnte kaum glauben, dass wir so gut unterwegs waren. Da muss ich mich auch noch bei meiner routinierten Mitreiterin bedanken, die mir vor allem in Punkto Tempo eine große Hilfe war. Im Ziel konnte ich nicht glauben, dass wir 80 km geschafft hatten, jetzt rappelmüde aber überglücklich. Der nächste Tag, die NU. Puh, auch die haben wir gepackt. Ein rund herum tolles Erlebnis, das nach Wiederholung verlangt.
Danke an Barbara Plottke und ihr tolles Team, dem Hof Lisges mit der super Versorgung für Mensch und Tier. Bis zum nächsten Jahr Bettina und Chappaquiddick
 

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