Distanzseminare Pferdeklinik Empfingen

 

1. Termin: 12./13. Februar 2005

12 Reiter mit ihren Pferden wagten sich auf die winterlichen Straßen um das erste süddeutsche Distanzseminar mit Sian Griffith nicht zu verpassen. Und einige Interessierte ließen zwar die Pferde zuhause, wollten aber alles vom Boden aus mitverfolgen. Auf dem Programm stand für die Praxis Rückentätigkeit, korrektes Vorwärts-Abwärts-Reiten, Schubentwicklung und Gymnastizierung und die dazugehörige Theorie. Grundlagen schaffen für ein langes, gesundes Distanzpferdeleben.

Klaus Kimmich, der Veranstalter und (Distanz-)Tierarzt, führte in die anatomischen Grundlagen und Zusammenhänge ein, Sian war – nicht nur, aber im wesentlichen – für den praktischen Teil zuständig. In 4er-Gruppen „quälte“ sie Pferde und Reiter in der kleinen Reithalle bis echte Fortschritte zu sehen waren und nicht nur ein zuerst nörgeliges Pferd mit zufriedenem Gesichtsausdruck seine Runden zog. Für die Reiter oft ein echtes Aha-Erlebnis. Sian sparte nicht an Kritik – aber auch nicht an Lob. Hochmotiviert und mit neuen Zielen vor Augen waren die 2 Tage ein voller Erfolg für die Teilnehmer, von denen sich die meisten sofort für den 2. Termin anmeldeten.

Einziger Wehrmutstropfen: war die Anfahrt noch angenehm schneefrei, begann es am Sonntag morgen massiv zu schneien, ein Wintergewitter mit starkem Schneefall erledigte den Rest. Die Straßen konnten nicht schnell genug geräumt werden und so war die Heimfahrt für die meisten doch recht spannend.

 

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Bilder:

Sian nach dem Unterricht, kurze Erklärung

 

Sian legt auch mal Hand an

 

 

Energische Korrekturen

 

 

am Anfang der Stunde

 

 

am Ende der Stunde

 

 

Auch für die Zuschauer war’s lehrreich

 

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2. Termin: 13./14./15. Mai 2005

War es die Tage davor noch sonnig und warm, spielte das Wetter ab Samstag nicht mehr so mit wie erhofft. 20 Pferden mit ihren Reitern und noch einigen „unmotorisierten“ Interessierten stand eine wahre Schlammschlacht bevor. Schlau war, wer seinen gesamten Deckenvorrat mitbrachte, um immer mal wieder das eigene Pferd auf dem Paddock „trockenlegen“ zu können.

Thema dieses Mal war Trainingsaufbau und Trainingstests. Dazu führte uns Sian in 2 verschiedene Leistungstests ein, dank Klaus Kimmich bot sich die Möglichkeit, den zweiten Test mit Blutlaktatwerten durchzuführen. Da die Zeit knapp war, wurde ein Theorieteil bereits auf Freitag Abend verlegt, was aber bei ein paar Teilnehmern zu Terminschwierigkeiten führte, weil sie nicht mehr umdisponieren konnten und daher erst am Samstag früh eintrafen. Samstag ging es dann in 5er Gruppen auf die 1km lange, gekennzeichnete Teststrecke. Ziel war es, gleichmäßig in einem bestimmten Tempo zu reiten. Nicht ganz einfach für viele Reiter, denen eine solche „Punktlandung“ zum ersten Mal abgefordert wurde. Mit Pulsuhren sollte dazu der entsprechende Pulswert ermittelt werden und das individuelle Verhältnis von Geschwindigkeit und Ökonomik. Bei einigen Pferden bestätigte sich hier der reiterliche Eindruck, andere überraschten.

Für den Nachmittag war nochmals ein Gymnastizierungsteil angesetzt, Pferde und Reiter waren über die Halle der Anlage froh – der Nieselregen ließ bereits am Vormittag alles klamm werden. Es wurde nochmals das Wesentliche des 1. Seminartermins wiederholt und um eine Sprunggymnastik-Einheit ergänzt. Hier ernteten die Teilnehmer des 1. Termins durchgehend Lob, alle hatten in der Zwischenzeit eifrig gearbeitet und die Pferde hatten deutliche Fortschritte gemacht.

Es schloss sich Abends noch ein großer Trainingslehren-Theorieblock mit Klaus Kimmich und auch Sian an, der für die Teilnehmer geballte Informationen enthielt. Doch der Tag war anstrengend gewesen und nicht nur einer war dann dankbar, als die ersten Steaks auf den Grills dufteten und der gemütliche Teil begann.

Sonntag morgens, früh um 8 Uhr traf sich dann die erste Gruppe zum mit Spannung erwarteten Laktat-Test. Es nieselte mal wieder. Und leider passierte da die größte Panne des Seminars – der Test begann eine Stunde später, inzwischen waren Pferde und Reiter schon recht durchweicht und nicht mehr bestens gelaunt. Doch es kam noch schlimmer. Das Laktat-Messgerät fand die Nässe auch nicht erbaulich und lieferte wilde Werte. Und der Nieselregen ging in sinnflutartige Regenfälle über, die den Reitern die Sicht raubten und für stehendes Wasser in den Schuhen sorgten. Die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Aber schon bei der 2. Gruppe hatte Petrus ein Einsehen und das Wetter besserte sich deutlich. Zwar nicht sonnig, aber wenigstens weitgehend trocken. Damit konnte der Test wenigstens für den größten Teil der Teilnehmer zufriedenstellend durchgeführt werden.

Es folgte noch eine kurze Nachbesprechung, und schon musste Sian aufbrechen, um ihren Zug rechtzeitig zu erreichen. Sie versprach aber, dass dies nicht das letzte Seminar in Baden-Württemberg bleiben wird.

Spannend war dann noch die Räumung der Paddockwiese, der viele Regen hatte die Wiese durchweicht und sorgte für eine wahre Schlammschlacht. Glücklich war, wer mit Allrad und Geländewagen gekommen war – damit konnte man wenigstens mit leerem Hänger die Wiese verlassen.

Alles in allem wieder zwei motivierende, lehrreiche und informative Tage, die den Teilnehmern konkrete Wege zeigten, aber auch die Sackgassen entlarvten, in denen man stecken bleiben kann. Sian, wir freuen uns schon auf das nächste Mal!

Nicola Scheurle

 

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Bilder:

 

Auf der Teststrecke, Stufentest mit Geschwindigkeitskontrolle

 

 Das „Kontrollzentrum“ auf der Teststrecke

 

Puls und Atmung im Eigenversuch

 Theorie kam auch nicht zu kurz

 

 

Und das leibliche Wohl auch nicht.

 

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