CEI*** Hagen - "Kalacsnyikovs" Bericht

  

Nachdem Frauchen kapiert hatte, dass ich keine anderen Götter neben mir  dulde (sie hat endlich den blöden Argun entfernt - ich glaub der is jetzt auch in einem Erziehungslager), konzentrierte ich mich voll aufs Training und kam dementsprechend fit in Hagen an.

Dort war eine Menge los und ich stolzierte herum, damit alle sehen, was ich für ein toller Hecht bin, meine Grooms Birgit und Catja bewunderten mich (sogar das Anhängsel von Frauchen - Charly oder so - war erträglich).

Bei der Vorkontrolle kam Frauchen wieder mal kaum mit meinem Trabtempo mit, aber das fiel nicht so auf, weil alle von meinem Goldfell geblendet waren (glaub ich).

Ich war voll cool und schlief vor dem Rennen wie ein Murmeltier, Frauchen weckte mich sanft und los gings!

Huch, war ich renngeladen, musste mich sehr beherrschen, am Start nicht zu buckeln, flott gings dahin. Plötzlich stoppte die ganze Partie und wusste offenbar den Weg nicht, Streckenposten telefonierten, alles stand ratlos herum - ich wurde sehr ärgerlich, aber ich glaub, diesmal konnte Frauchen gar nichts dafür. Normalerweise ist nämlich sie diejenige, die keinen Plan mehr hat. Wir liefen weiter, stoppten wieder ratlos beim nächsten Streckenposten, das ging ein paar mal so. Frauchen schien leicht die Nerven zu verlieren und murmelte was von unserem Speed und dass wir ins Finstere kommen werden (dabei war es erst 6 Uhr morgens). Plötzlich sahen die vorderen Reiter den Horst (den kenn ich schon länger, der ist irgendwas wichtiges) in der Wiese stehen mit einer Kamera (der wollte mich wohl filmen, weil ich so schön bin). Der winkte uns und zeigte den Weg. Seltsamerweise führte dieser aber wieder zum Start, was mir deutlich machte, dass Frauchen nicht die einzige ist, der manchmal die Orientierung fehlt. Alle fluchten gehörig und wir ritten wieder zurück zum 5km Schild (mittlerweile das dritte Mal) und dort schien der Weg endlich richtig zu sein.

Jetzt endlich konnten wir ein normales Tempo gehen, zu meiner Freude schneller als sonst, mit dem Eddy und Noble Dash mit . Frauchen hängte auf mir wie ein Mehlsack, weil sie ihre Hopiletten vergessen hatte und jammerte und ächzte. Gottlob war im Vetgate der Frauchenchef (das ist eben dieser Charly) und der besorgte schnell Ersatzhopiletten. Die Kontrollen meisterte ich natürlich souverän, das ist ja ein Klacks für mich und Frauchen sagte ich bin der Schönste und Tollste von allen (das mag ich schon gern und ich reckte meinen Hals ganz hoch). Die nächsten Runden waren sehr lustig zu reiten, immer sehr flott und wir verirrten uns auch nicht mehr. Eddy war irgendwie fort und ich war mit dem Noble Dash allein unterwegs, aber das war auch gut. Irgendwie vergass ich zu pinkeln und als eine Japanerin zu uns aufschloss, verlangte die Natur ihr Recht und so stellte ich mich ca.2 Minuten hin um das zu erledigen -hatte schliesslich viel getrunken, Frauchen bekam jedoch Angst, weil der Noble Dash davon war und sie sich fürchtete, im Finstern(es dämmerte bereits) allein zu sein. Also beeilte ich mich und galoppierte den Berg hinunter - das passte Frauchen auch wieder nicht und sie sagte was von vorsichtig und langsam -also manchmal frag ich mich wirklich, was will sie eigentlich. Naja, Weiber, ich holte Noble Dash und die Japanerin ein und wir trabten zu dritt weiter. Endlich - langsam wurde ich schon etwas müde und die Strecke war jetzt sehr bergig - sah ich das Stallzelt in der Ferne und das Ziel und ich mobilisierte meine Reserven um championgerecht ins Ziel zu stolzieren. Doch Frauchen und  die anderen ritten einfach beim Ziel vorbei - ich bockte, weil ich dachte das kann ja wohl nicht wahr sein, dass die sich im Ziel verirrt!! Es ging ganz steil bergauf, war stockfinster und Frauchen versuchte mir irgendwie zu erklären, dass alle Trotteln seien und wir noch ein kleines Stück gehen müssten, weil das so bestimmt ist. Aber ich versteh das irgendwie nicht und ich glaub doch, Frauchen hat sich verirrt, aber dass der Noble Dash auch dabei war, ist komisch. Ins Ziel gings dann bergab, drum konnte ich nicht so toll reingaloppieren, wie ich wollte, aber es war sowiso schon finster. Wir gingen gleich zur Nachkontrolle und es  war sehr schwer, auf der aalglatten Wiese zu traben, vor allem weil Frauchen zweimal fast auf die Nase fiel (aber sie hat ja auch nur zwei Beine zum ausbalancieren). Der nette Vet gab das abschliessende OK und Frauchen fiel mir wie üblich um den Hals (würg) und Birgit und Catja und sogar der Charly lobten mich toll. Ich war mordshungrig und Frauchen liess mich grasen, aber sie war sehr geschafft und konnte sich kaum auf den Beinen halten. Ich glaub ich muss ihr Training noch etwas verschärfen. Zur Siegerehrung am nächsten Tag wurde ich auf Hochglanz geputzt (also diese Groomis sind wirklich lieb - die wissen, wie ein Achaltekkiner gelobt und bewundert werden muss!!). Frauchen brachte ein blaues Haremstuch mit Goldmünzen, das auf meinem Vorderzeug befestigt wurde - naja, sah schon gut aus, aber ich bin kein Araber. Da aber dort alles so arabisch aussah, passte das wohl und Frauchen versprach, bis zum nächsten Mal ein Original Achaltekkiner-Geschmeide zu besorgen. Aus irgend einem Grund war für sie dieses Rennen ganz wichtig, seither erzählt sie mir immer was von Championat - dabei bin ich doch schon ein Champion (find ich). 

 

Dieser Bericht wurde aus der KaschaspracheJ übersetzt

von Marguerita Fuller

CHS Equestrian News Services

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