Kleine Maaswald Tour
Und immer wieder Regen
Susanne Greb, Veranstalterin der einmal jährlich im Mai im deutsch-niederländischen Grenzgebiet stattfindenden kleinen Maaswaldtour, hat schon sämtliche Mai-Termine durch und trotzdem entkommt ihr Distanzritt dem Regen nicht. Nicht umsonst wurde die Maaswaldtour mittlerweile liebevoll in Matschwaldtour umbenannt.
So verwundert es nicht, dass auch in diesem Jahr alle Zeichen wieder auf Sturm respektive Regen standen. Schon Wochen vor dem Ritt wurden sämtliche Wetterdienste des World Wide Web nahezu stündlich befragt – leider mit immer dem gleichen Ergebnis: Regen, Regen, Regen.
Die schlechten Wetterprognosen hielten die Distanzreiter jedoch nicht ab, für diesen Ritt zu nennen. Da Susanne in diesem Jahr drei Streckenlängen im Programm hatte – 34, 62 und 104 Kilometer – und damit außerdem den einzigen Einführungsritt im Rheinland anbot, war der Ansturm enorm. Innerhalb weniger Tage war der Ritt ausgebucht, zahlreiche Reiter mussten sich mit einem Platz auf der Warteliste zufrieden geben.
Am Vorabend des Rittes reisten die ersten Reiter mit ihren Pferden und Trossern noch bei Trockenheit an. Die Paddocks wurden auf dem vom nahe gelegenen Reitstall zur Verfügung gestellten Acker aufgebaut, der im Winter als Auslauf gedient hatte. Die wenigen Graspaddocks waren für die Langstreckenreiter reserviert.
Für Meldestelle, Verpflegung, Vorbesprechung und Siegerehrung hatte Susanne eine Jurte gemietet, die dem Ganzen eine abenteuerliche Atmosphäre verlieh.
Während die erste Nachthälfte noch trocken blieb und nur durch den unfreiwilligen Spaziergang eines Pferdes überschattet wurde, das schlussendlich unverletzt und sicher nach fast 2 Stunden wieder zurückgebracht werden konnte, setzte am frühen Morgen ein schweres Gewitter ein, das in heftigen Dauerregen überging. Der Paddockplatz verwandelte sich so innerhalb kürzester Zeit in eine matschige Seenlandschaft. Der von den vielen Regengüssen der vorhergegangenen Tage eh schon vollgesogene Boden konnte die Wassermassen, die da vom Himmel fielen, nicht mehr aufnehmen.
Im weiterhin strömenden Regen gingen die Langstreckenreiter am Ritttag als erste auf die Strecke, während für die mittlere Strecke und den Einführungsritt immer noch Reiter anreisten, die sich auch von dem schlechten Wetter nicht schrecken ließen.
Leider war zu diesem Zeitpunkt die Einfahrt in die Paddockwiese schon recht rutschig, so dass die meisten der spät Anreisenden gar nicht erst auf diese fuhren, sondern ihre Gespanne am Rande einer Baumschonung abstellten. Die jedoch gehörte zu einer Baumschule, deren Besitzer sich wenig erfreut darüber zeigte, dass sein Grund und Boden als Parkplatz und teils als Paddock zweckentfremdet wurde. Susanne, die eigentlich an der Meldestelle gebraucht wurde, musste sich fast schon zweiteilen, um hier zu schlichten und nach Lösungen zu suchen.
Der Himmel war immer noch verhangen und der Regen ließ nur wenig nach, als sich schließlich nach den Reitern der 62 Kilometer-Strecke auch die Einführungsreiter auf den Weg machten.
Das viele Wasser hatte dafür gesorgt, dass die Wege aufgeweicht waren und sich große Pfützen gebildet hatten. Vor allem das erste Stück war so matschig, dass sich kaum einer wagte, hier schneller als Schritt zu reiten. Auch die Markierung, die Susanne so penibel angebracht hatte, hatte unter dem Regen gelitten. Dank guter Rittkarte und der vielen wertvollen Hinweise in der Vorbesprechung war ein Verreiten aber eigentlich nahezu unmöglich.
Am späten Vormittag ließ der Regen endlich nach, der Tag sollte dann doch noch einigermaßen trocken enden, wenngleich mittlerweile auch die Jurte unter Wasser stand und die hungrigen Reiter und ihre Trosser nach dem Ritt über ausgelegte Euro-Paletten balancieren mussten, um keine nassen Füße zu bekommen.
Die Ankunft der Langstreckenreiter wurde trotzdem von Allen gefeiert und die Reiterinnen mit viel Applaus begrüßt. Nachdem die letzte Gruppe von ihnen dann auch im Ziel war, ging Susanne zur Siegerehrung über, die allerdings nur für die Teilnehmer der beiden kürzeren Ritte vorgenommen wurde. Die Starter auf der 104 Kilometer Distanz sowie die Reiterin, die diese Strecke bei 83 Kilometern beendet hatte, mussten sich noch bis zum nächsten Tag gedulden.
Der tiefe Boden hatte seinen Tribut gefordert. Von den insgesamt 71 Startern auf den 34 und 62 Kilometern waren 11 nicht in die Wertung gekommen. Die meisten Ausfälle gab es dabei auf dem Einführungsritt, was sicherlich auch damit zusammenhing, dass hier die meisten unerfahrenen Reiter am Start waren.
Für jeden Reiter, der in der Wertung geblieben war, hatte Susanne eine Stallplakette anfertigen lassen. Für die Pferde gab es einen Beutel mit Leckerli und für die ersten drei Platzierungen jeweils tolle Ehrenpreise. Die vielen engagierten Helfer und den Tierärzte erhielten zum Dank außerdem T-Shirts mit dem Maaswald-Logo.
Auch wenn das Wetter leider mal wieder nicht so recht mitspielen wollte und die kleine Maaswaldtour daher wieder eine Matschwaldtour war, war es ein schöner und liebevoll organisierter Ritt.
Vielen Dank an Susanne und ihr Team! Wir kommen im nächsten Jahr bestimmt wieder!
Swea Menser
Mein absoluter Alptraum
Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen, als es mir am Morgen sagte: bleib
zu Hause!!! Aber nein, ich freute mich ja schon auf diesen Ritt. Für mich und
Nanuk hatte ich die 33 km genannt. Außerdem ritten Kati und Medicus mit uns. Das
Wetter ließ schon auf nichts Gutes hoffen, aber egal, da wollten wir nun durch.
Es begann mit dem parken. Als wir am Tomp in Nettetal ankamen, hielten wir mit
unserem Gespann auf einem Grasstreifen, hinter uns parkten Kati und Mediucus.
Der Platzt, auf dem die meisten standen, die vor uns da waren, glich einem
gepflügten Acker. Auf unsere Nachfrage, ob wir dort stehen bleiben konnten,
sagte uns ein netter Herr: Ja sicher, Hauptsache da kommt noch ein Trecker
vorbei! Wir ahnten nicht, dass dieser nette Herr nicht zum Team gehörte.
Erst einmal stapften wir durch den Schlamm zur Meldestelle, wo wir warten
mussten. Langsam wurden wir ungeduldig und auf Nachfrage sagte man uns wir
sollen schon mal die Pferde holen und dann melden. Gesagt getan, stapften wir
wieder zurück zum Anhänger und luden die Pferde ab. Mit Pferd gingen wir wieder
zurück zur Meldestelle, wo wir wieder warten mussten, weil die arme Frau,
alleine, total überfordert war. Einige Zeit später waren wir beim Tierarzt, wo
alles top war. Also sattelten wir und machten uns, mittlerweile wieder im Regen
und pitschnass, zum Start auf. In dem Moment wo wir starten wollten, rief uns
die gute Frau von der Meldestelle zurück und teilte uns mit, dass wir unbedingt
unsere Autos weg fahren müssen. Stinkwütend ritten wir durch den Modder zu
unsern Autos zurück und versuchten in dem Durcheinander einen Platz zu finden.
Irgendwann später, ritten wir los.
Trotz der nassen Klamotten, die uns am Körper klebten, sah es aus, als könnte es
doch noch ein schöner Ritt werden, denn die Wege waren toll. Die Markierungen,
waren anfangs noch halbwegs zu erkennen, irgendwann kaum noch und dann gab es
gar keine Markierungen mehr. Am weißen Stein, kamen wir dann, wie wir im
Nachhinein erfuhren, auf die 100km-Strecke und ritten einen kilometerlangen
Umweg, sodass wir nach 2,5 Stunden am 15km-Check zur Pulskontrolle ankamen. Das
hat uns nicht wirklich motiviert, doch wir wollten nicht aufgeben. Also ritten
wir trotz der schlechten Zeit weiter. Lange Zeit später, stellten wir fest, das
es nicht nur keine Markierungen mehr gab, auf der aufgeweichten Karte sah man
auch nichts mehr, wir waren auch im Kreis geritten. Selbst ein Anruf bei der
Organisation, brachte und nicht in die richtige Richtung, da die angebliche
Markierung nicht da war. Was blieb uns übrig: Wir ritten zum 15km-Check zurück.
Unterwegs trafen wir noch eine Reiterin, die ihr lahmendes Pferd führte und
scheinbar die gleiche Ehrenrunde wie wir gedreht hatte. Auch sie fand aus dem
Wald nicht mehr heraus und folgte uns nun. Wir versuchten einen Anhänger zu
organisieren, der uns abholen sollte, denn unsere Pferde waren mittlerweile
unendlich viele Kilometer weiter als die gedachten 33 Kilometer gelaufen.
Fehlanzeige!!! Es gab niemanden, der sich zuständig fühlte für so etwas!! Umso
erstaunter war ich, als ich erfuhr, dass eine der Tierärtzinnen, mit meinem Auto
samt Anhänger sich auf den Weg gemacht hatte, ohne mein Einverständnis. Meine
Wut schoss ins unerlässliche. Ich hatte zwar den Schlüssel bei unserer
Begleitung gelassen, aber aus versicherungstechnischen Gründen, fand ich diese
Aktion nicht sehr gelungen. Unsere Begleitung wusste sich nicht anders zu helfen
und so nahm man sich einfach mein Gespann und holte uns ab!!! Ein Glück, das
nichts passiert ist! Wer wäre für den Schaden aufgekommen?! So endete dieser
Ritt für uns sehr unzufriedenstellend. Schade, wir werden nicht wieder kommen.
Ich hätte mir ein wenig mehr Organisation gewünscht.
Tanja Ostwald und Nanuk