11. Trabweg West

 

Am 12. September 2009 hatten 32 Reiter-Pferd-Paare den 11. Trabweg West der Veranstalterin Barbara Plottke auf dem Plan stehen.

Wir kamen am Freitagabend bei schönem Wetter auf eine gut belegte Wiese mit vielen bekannten Gesichtern. Nachdem die Voruntersuchenungen gelaufen waren, verbrachten wir den Abend gemeinsam in der Jurte, wo auch die Vorbesprechung stattfand.

Die erste Nervosität machte sich langsam bei mir breit: Für Hanno und mich sollte es am nächsten Morgen der erste Massenstart werden.

Nach einem guten Frühstück mit frischen, warmen Brötchen ging es schließlich ans Satteln und Warmreiten. Um 8:00 Uhr wurde der Start dann von Bert Fichtel freigegeben, indem er die traditionelle Feuerkreis-Stafette von seinem Kimbal aus, in den Boden rammte. Daraufhin gingen alle Paare gemeinsam im Schritt auf die Strecke, bis Bert die Schrittphase aufhob und die Strecke zum Traben freigab.

In einer netten 6-er Gruppe setzten wir uns von der Masse ab und ließen den Ritt ruhig angehen. Schon auf den ersten Metern keimte Hannos Motivation auf, die mich immer wieder staunen lässt.

Bei „T-shirt-Pony-Reitwetter“ ging es auf guten Reitwegen durch den wunderschönen Maaswald. Die Kilometer vergingen wie im Flug, sodass Susanne Greb (die den Maaswald wie ihre Westentasche kennt) sagte: „Ich glaube der Wald ist heute kleiner als sonst.“

Bei km 52 gab es die erste Möglichkeit den Ritt in der Wertung zu beenden. Nun musste die erste Entscheidung getroffen werden: Hanno ist topfit! Mir schmerzen etwas die Beine. Also? Weiterreiten!

So ging es nach einer Pause an die nächsten 18km, um dort den Ritt bei 70km i.d.W. zu beenden. Doch bei Venekoten angekommen konnte ich es kaum glauben: Wir sind zum ersten mal 70km geritten und mein tolles Pony ist immer noch fit. Keine Anzeichen von Müdigkeit zu erkennen (Beim Pony zumindest ;-) ) Also? Weiter reiten! In der Pause zweifelte ich kurz an meinem Verstand – ich war gerade dabei meinem ersten LDR zu reiten. Das war doch gar nicht geplant…

Erst  ca. bei km 75 hatte Hanno seinen Tiefpunkt, meiner war schon vorher erreicht J. So mussten wir uns gegenseitig motivieren, doch schließlich ging es Richtung Ziel!

Die Strecke war einfach traumhaft: Wunderschöne Reitwege, zwischendurch die Möglichkeit die Pferde im See baden zu lassen, Sonne (jaja wirklich kein Regen!!! – wir haben sogar unterwegs Staub geschluckt) und so gut wie gar kein Asphalt.

Der Zieleinlauf nach 7 Stunden und 33 Minuten Reitzeit überwältigte mich dann: Unglaubliche 85km haben wir geschafft! Hanno ist nun ein LDR-Fjord!

Am Abend gab es dann für alle mehr oder weniger geschafften Reiter und Trosser Paella, die natürlich unter diesen Umständen besonders gut schmeckte.

In der Nacht zum Sonntag kam er dann, der Regen, sonst wäre es auch keine  Maaswald-Distanz gewesen! Aber am nächsten Morgen pünktlich zur Nachuntersuchung war der Himmel wieder klar. So konnte ein gut gelaunter Dr. Norbert Künzel 31 Paare zum gelungenen Ritt gratulieren.

Gegen 11 Uhr fand dann schließlich die Siegerehrung mit Pferden statt. Auch hier zeigte sich, dass nicht nur die Reiter zufrieden waren, sondern auch Barbara Plottke als Veranstalterin und Dr. Norbert Künzel als Tierarzt. Dieser musste diesmal kein Pferd vor seinem Reiter schützen, sondern eher die Reiter ermutigen, ihren Pferden zu vertrauen, wie er selbst äußerte. Ein bisschen fühlte ich mich dabei angesprochen!

Insgesamt war der 11. Trabweg West eine mehr als gelungene Veranstaltung, die für mich ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird!

Christina Wilms

 

 

 

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