Herbstlaub
Freitag morgens um 07:00 Uhr
beim Frühstück, der einigste Gedanke: Heute ist es endlich soweit. Ich bin Michi
und die Reitbeteiligung von Cheyenne. Cheyenne ist eine 6-jährige Pinto Stute,
schon mehrere EFR- Distanzen gelaufen mit ihrer Besitzerin. Wir hatten viel
trainiert in der letzten Zeit, uns Trainingstrecken in der Gegend gesucht und
mit Hilfe einer Pulsuhr ihren Puls überwacht. Die Herbstlaub Distanz sollte die
erste Distanz für uns beide als Team werden und Cheyennes erste KDR. Freitag
Mittag nach der Arbeit ging es sofort in den Stall, Cheyenne putzen, Hänger
fertig packen. Gegen 16 Uhr haben wir Cheyenne verladen und gegen 16:30 Uhr
erreichten wir den Pferdesportverein in Bürstadt. Das Gelände und der
Verstanstaltungsort waren mir noch aus dem März bekannt, als ich als Trosserin
unterwegs war. Sofort wurden wir freundlich empfangen und man sah sofort: Alles
war durchorganisiert. Nachdem wir den Paddock aufgebaut hatten, ich die
Meldestelle besucht hatte und die Checkkarte endlich in den Händen hielt, ging
es zur Voruntersuchung. Cheyenne war gut gelaunt und die Tierärztin zufrieden
:-) Um 21:00 Uhr war Vorbesprechung. Alle Reiter sowie Trosser fanden sich
zusammen, wurden begrüßt und über die Strecke sowie über den Ablauf informiert.
Das besondere: Michael Hoffmann, der Veranstalter, ist mit seinem Fahrrad die
Strecke abgefahren und hat Fotos gemacht um uns über die Bodenverhältnisse und
die kritischen Wege & Stellen zu unterrichten. Da wir Cheyenne über Nacht nicht
alleine lassen wollten, schliefen wir im Hänger und es war schon klar: Es wird
eine kalte Nacht werden. Trotz mehrschichtiger Kleidung froren wir bei 4 Grad.
Morgens um 06:45 Uhr wurde ich geweckt und der Himmel verprach gutes Wetter.
Keine Wolke war zu sehen, doch es war kalt. Am Tag zuvor hatte ich mich für die
Startzeit 08:48 eingetragen somit hatte ich noch genug Zeit mir einen Kaffee zu
besorgen und nocheinmal in Ruhe die Karte zu studieren. Als wir Cheyenne
gefüttert, geputzt und gesattelt hatten (ich muss zugeben ich hatte zwei
supertolle Trosserinnen), stieg ich auf und ritt entlang der Bahnlinie schon
einmal Schritt. Cheyenne wusste wohl schon was auf sie zukommt, dazu kam das ich
auch schon ziemlich aufgeregt war. Als meine Startnummer 10 gerufen wurde, wurde
ich immer nervöser, zum Glück fand sich am Morgen noch jemand der mit mir
starten würde, nämlich die von weit angereiste Schweizerin mit ihrem Arabermix.
Nachdem die zwei sich begrüßt hatten, bekamen wir unsere Checkkarten zurück und
bekamen das OK zum starten. Cheyenne war recht flott unterwegs und selbst die
Autobahnbrücken interessierten sie recht wenig. Die Bodenverhältnisse waren
super, an manchen Stellen etwas matschig, doch diese Stellen konnte man meist
sehr gut umgehen. Die Strecke im Bürstädter Wald führte über Riedrode,
Einhausen, Lorsch bis nach Lampertheim über schöne Wiesen- und herrliche
Waldwege. Nach 18 km hatten wir unseren ersten Pulspunkt und da fiel auf:
Cheyenne hatte ein Eisen verloren. Wir beschlossen ihr in der Pause das zweiten
vordere Eisen ebenso runterzuziehen. Die Pause fand auf dem Gelände des Lorscher
Reitvereins statt und war auch vorbildlich bestens organisiert. Für Pferde stand
Wasser bereit, für Reiter Obst und Getränke. Nachdem wir auch hier erfolgreich
durch die Tierarztkontrolle gekommen sind, das zweite Eisen abgezogen hatten und
Cheyenne sich super erholt hatte, ging es wieder auf die Strecke. Beim nächsten
und letzten Pulspunkt spürte ich schon leichte Erleichterung. Nun waren es nur
noch 6 km bis zum Ziel. Wir gaben noch mal Gas und erreichten schon kurze Zeit
später das Ziel. Wir hatten die 42 km hinter uns! Als später bei der
Nachuntersuchung auch noch das OK von der Tierärztin gegeben wurde, war die
Freude groß. Bei der Siegerehrung um 17:00 Uhr erfuhr ich: Ich erreichte mit
Cheyenne den 9. Platz mit einer Reitzeit von 3:02 h! Für ein so junges Pferd und
die erste KDR einfach gigantisch. Wir waren sehr zufrieden mit uns und verließen
die Veranstaltung mit Motivation für nächstes Jahr.
Die Herbstlaub- Distanz bot die Streckenlängen 42, 64 und 84 Km an.
Den ersten Platz auf der 42 Km - Strecke erreichte Tanja Kraft mit ihrem
Englischen Vollblut Wallach Alpino.
Michelle Löchelt