Die Wahrheit der Märchen...

Rotshirtchen und die böse FN

Ein lustiges Märchen, frei erzählt nach den Gebrüdern Grimm, im Februar 2002:

Es war einmal ein englisches Mädel unter den Distanzreitern, die hatte jeder gern. Am allerliebsten hatten sie die schnellen Reiter. Die schenkten ihr mal ein rotes Poloshirt, es stand ihr sehr gut und sie wollte nichts anderes mehr tragen, so nannte man sie nur noch „Rotshirtchen“.

Eines Tages sprachen die Distanzreiter zu ihr: „Komm Rotshirtchen, da hast Du unser Geld, bring es hinaus zu den schnellen Reitern, die sind schwach und verlieren immer, die können’s gebrauchen. Aber pass auf, dass Du nicht vom Weg abkommst.“   „Ich will alles gut machen“ sagte das Rotshirtchen und gab den Distanzreitern die Hand drauf. Ihren Schäferhund Roy und ihr Zwergpudelchen Tina nahm sie mit.

Die schnellen Reiter aber wohnten weit weg . Und wie Rotshirtchen durch den Wald bei Wahrendorf  kam, begegnete ihr die böse FN. Rotshirtchen, das liebe englische Mädel, wusste nicht, was die FN für ein böses Tier war und fürchtete sich nicht. Auch die Hunde witterten keine Gefahr, denn die FN war ja eine Verwandte.

„Wo geht’s denn hin, Rotshirtchen?“ Fragte die FN.

„Zu den schnellen Reitern“ antwortete Rotshirtchen.

„Was hast Du denn da bei Dir, Rotshirtchen?“ fragte die FN.

„Geld für die schnellen Reiter, damit die wieder schneller werden“ sagte das Rotshirtchen und ging weiter.

Während Rotshirtchen auf dem Weg zu den schnellen Reitern hier und da noch ein paar Pilze sammelte, auf allen möglichen Infoveranstaltungen ihr Bestes gab und , wie es ihrer Art entsprach, es allen recht zumachen versuchte, ging die FN geradewegs zu den schnellen Reitern.

„Wer ist da draußen?“ fragten die schnellen Reiter. „Das Rotshirtchen“ sagte die böse FN, kam ins Haus und schlang die schnellen Reiter in einem Happen hinunter, in den FN-Disziplinausschuß. Die FN legte sich ins Bett der schnellen Reiter, zog deren Sachen an und wartete auf das Rotshirtchen.

Als Rotshirtchen nach all den Seminaren und Tagungen endlich die schnellen Reiter wieder einfielen, lief sie schnell zu deren Haus. Ihre Hunde streunten noch durch den Wald und labten sich an den leckeren Pilzen, die Rotshirtchen für sie geschnitten hatte. Sie trat durch die offene Tür und glaubte, die schnellen Reiter zu sehen (sie war ja auch schon lange nicht mehr bei ihnen gewesen). Sie fragte:

„Schnelle Reiter, was habt ihr für große Helme?“

„Damit wir Dich besser umstoßen können!“

Schnelle Reiter, warum habt ihr so große Stiefel?“

Damit wir Dich besser treten können?

Schnelle Reiter, warum habt ihr ein so entsetzlich großes Maul?“

Damit wir Dich besser fressen können !“

Kaum hatte die FN das gesagt, so tat sie einen Satz aus dem Bette und verschlang das arme Rotshirtchen .

(und so könnte die Geschichte endenJ):

Als die FN ihre Gelüste gestillt hatte, legte sie sich wieder ins Bett, schlief ein und fing an, überlaut zu schnarchen.  Da kamen die Distanzreiter am Haus vorbei und dachten: „Wie die schnellen Reiter schnarchen, das hört sich nicht gut an.“ Sie gingen in die Stube und sahen die FN. Die Distanzreiter wollten die FN gleich erschlagen, da fiel ihnen ein, die FN könnte die schnellen Reiter gefressen haben und die könnten noch zu retten sein. Da nahmen die Distanzreiter die Schere und schnitten der schlafenden FN den Ausschuss auf. Wie sie ein paar Schnitte getan hatten, sahen sie das rote Poloshirt leuchten. Und noch ein paar Schnitte, da sprang das englische Mädel heraus . Und dann kamen die schnellen Reiter auch noch alle lebendig heraus und konnten kaum atmen.

Rotshirtchen aber holte geschwind schwere Turnierreiter, damit füllte sie der FN die Ausschüsse . Und wie die FN aufwachte, sah sie die vielen Distanzreiter um sich herum, bekam’s mit der Angst und wollte fortspringen. Doch die Turnierreiter in ihren Ausschüssen waren so schwer, dass die FN gleich niedersank und starb.

Da waren alle Distanzler vergnügt; die Distanzreiter nahmen der FN noch überlebende Reiter ab und nahmen sie auf, die schnellen Reiter bekamen das Geld und wurden bald wieder schneller , Rotshirtchen aber dachte:

„Du willst dein Lebtag nicht wieder allein vom Wege ab in den Wald laufen, wenn dir’s die Distanzreiter verboten haben.“

Autor: Anonym