Weitere Informationen zur Infektiösen Anämie bei Pferden!

EQUINE INFEKTIÖSE ANÄMIE

Viruserkrankung der Pferde, die sich als Chronisch- Zehrende Krankheit mit intermittierenden Fieberschüben manifestieren kann.

Empfängliche Arten

Pferde

Erreger:

Familie Retroviddae, Genus Lentivirus. Mehrere Stämme mit unterschiedlicher Virulenz. Die Pathogenese ist nur teilweise geklärt: immunbedingte Reaktion auf Antigen führt zu Anämie, Gefässläsionen und anderen Organschäden. Initiale Virusvermehrung findet in Monozyten/Makrophagen statt. Das Virus entgeht auf diese Weise der humoralen Abwehr.

Klinik1Pathologie

Verschiedene Verlaufsformen: Akuter, schwerer Anfälle: hohes Fieber, intermittierend oder remittierend mit ausgeprägter Muskelschwäche, Ataxie, Zittern, ev. mit lkterus oder geröteten Schleimhäuten. Typisch sind petechiale Blutungen auf der Zungenunterseite, pochende Herzschläge, Tachykardie und Arrhythmien (Myokarditis). Es können sich Ödeme an tiefliegenden Körperteilen bilden. Die Anämie tritt bereits nach kurzer Zeit auf. Der Appetit ist meistens vorhanden. Plötzliche Todesfälle kommen vor. Völlige Erholung ist selten, meist bleibt intermittierendes Auftreten von Fieberschüben bestehen. Chronische Infektiöse Anämie: Abmagerung, Müdigkeit, Leistungsabfall. Ruhiggestellte Pferde zeigen oft nur leicht erhöhte Abendtemperaturen. Fieberschub nach Arbeitsleistung ist typisch. Infizierte Tiere bleiben Virusträger, auch wenn die klinischen Symptome fehlen.

Verbreitung:

Weltweit, jedoch regional gehäuft. In der Schweiz seit längerer Zeit nicht aufgetreten

Epidemiologie:

Virusausscheidung erfolgt in allen Körpersekreten und Exkreten. Das Virus persistiert in infizierten Tieren lebenslang, diese stellen ein Virusreservoir dar. Übertragung erfolgt durch blutsaugende Insekten (Stechmücken, Stechfliegen, Bremsen), iatrogen oder durch engen, langdauernden direkten Kontakt. Intrauterine Infektion ist möglich, aber selten, ebenso die Übertragung durch infektiöse Milch. Samen infizierter Hengste ist infektiös. Saisonal gehäuftes Vorkommen im Sommer und Herbst (Insektenvektoren).

Diagnose:

Verdacht bei therapieresistentem Fieber unbekannter Genese, gelegentlichem Temperaturanstieg‑ und Abmagerung trotz guter Fresslust. Bestätigung durch Coggins‑Test 

Differentialdiagnosen:

Babesiose, Ehrlichiose, Leptospirose, Petechialfleber, eitrige Herdinfektion, Nieren‑ oder Herzerkrankung, schwerer

Parasitenbefall bei Jungpferden..

Immunprophylaxe:

In der Schweiz nicht zugelassen. Es existiert keine Vakzine.

Untersuchungs Material:

Serum.

Bekämpfung:

Auszurottende Seuche, TSV Art. 204‑206.