1. Dümmer Distanz (Erstveranstaltung) am Sonntag ,dem 17.03.2002
Das fängt ja gut an: – Startzeit um 8.15 Uhr und eine erkennbare Meldestelle mit ausgehängten Starterlisten gibt es nicht, und die Veranstalterin erscheint völlig durcheinander. Dann später (für die Startzeit eigentlich schon viel zu spät) an einem Heuhaufen, wird uns Reitern die Checkkarte in die Hand gedrückt, und zwar blanko!!! „Müsst Ihr selbst ausfüllen, bin ich nicht zu gekommen; die Daten kennt Ihr ja ! – Bezahlen? Könnt Ihr später!“ – so die Veranstalterin. Dann stelle ich fest, dass mir eine Checkkarte in der Farbe für den 30 KM-Ritt gegeben wurde. Die Startnummern wurden nicht durchlaufend vergeben, sondern in den verschiedenen Prüfungen gibt es dieselben Startnummern. Naja… Schnell die Checkkarte ausgefüllt (hab ich auch wirklich alles eingetragen??) und schon Schlangestehn bei der Voruntersuchung. Leider – wie so oft, wird nicht darauf geachtet, dass zuerst die frühen Starter, also die 50 KM-Pferde untersucht werden. Fix-fix, immer die Zeit im Nacken – noch 15 Minuten bis zum Start – wo ist der überhaupt? - Diese Hektik überträgt sich natürlich auch auf’s Pferd, so hab ich meinen „ollen Mecklenburger“ noch nie erlebt! Dann am Start – niemand da! Kein Starter, niemand, der uns auf die Strecke schickt – kein Uhren- oder Zeitvergleich möglich. Zum Glück nimmt eine liebe Mitreiterin die Sache in die Hand, nachdem endlich jemand da ist, der aber auch nicht weiss, was er zu tun hat (ihm fehlt sogar der Kugelschreiber, um die tatsächlichen Startzeiten in die Checkkarten zu schreiben ...). Unsere Mitreiterin versetzt die Startzeiten nach hinten, trägt dies auch auf die Checkkarten ein. DANKE! Dann um 8.20 Uhr endlich: Start frei! Ach ja, die Streckenkarte hatten wir dann auch, nachdem Kerstin, meine Groomerin, diese erbetteln konnte. Die Markierung liess auch zu wünschen übrig, dünne Papppfeile rollen sich nun einmal bei nächtlicher Feuchtigkeit auf. Aber: wir sind ja Pfadfinder und können auch Karte lesen. Nach ca. 10 km begann die „Suche“ nach der PA-Kontrolle…leider nicht zu finden. Diese war nämlich noch nicht besetzt. Egal, weiterreiten. Ab in die Pause, wo die Tierärztin völlig überfordert war, es ist ihr erster Distanzritt und sie wurde nicht eingewiesen. Dummerweise hab ich nicht drauf geachtet, dass die Ein-Zeit in meiner Checkkarte notiert wurde, das stellte ich erst kurz vor Ende der 25-minütigen Pausenzeit fest. Dem Betreuer meiner Mitstarterin Britta wurde aber gesagt, wann wir wieder auf die Strecke dürfen. Zum Glück! Nur auf Hinweis von Karin, mit der wir den ersten Teil der Strecke bezwungen hatten, gingen Britta und ich dann früher aus der Pause zum Start, wir mussten ja noch vortraben! Mit Abstand als Erste wieder ab auf die Piste, diesmal ein klein bisschen langsamer. Karin holte uns dann bald wieder ein. Dann trafen wir an einen Streckenposten, der uns allerdings auf den „falschen“ Weg schicken will. Lt. Karte geradeaus, lt. Streckenposten rechts. Wir reiten lieber nach Karte, schauen uns immer wieder um, können aber keine Verfolger sehen. Bei der dann besetzten PA-Kontrolle eine Überraschung: Wir sind eingeholt worden. Nach unserer Berechnung kann das eigentlich gar nicht sein, so viel Zeit kann auf 10 KM gar nicht aufgeholt werden. Wurde möglicherweise, wie bei Karin, die ihre Pausenauszeit den Helfern nennen musste, gar nicht auf die Startzeit nach der Pause geachtet? Egal, nicht ärgern, weiter geht’s, wieder eine Schleife, die „Schotterpiste“ ein drittes Mal, wieder in die PA-Kontrolle. Meine Betreuer werden von der Veranstalterin gebeten (während sie mein Pferd und mich noch versorgen), doch mit Wasser auszuhelfen. Sie fahren dann zum Streckenposten mit dem Feuerwehrwagen, um mein Wasser dort zu lassen für andere Reiter. Kommentar dann vom Streckenposten: „Och, Wasser haben wir genug, aber ne Kanne Kaffee wär nicht schlecht!“ Was soll man dazu noch sagen? Da Britta, Karin und ich die gesamte Strecke gemeinsam geritten und erlitten haben, reiten wir Hand in Hand ins Ziel und weisen extra noch mal darauf hin, auch gleich platziert zu werden, da wir auf ein Finish nach dem Erlebten wirklich verzichten wollten. Es ist ein einziges Gedrängel hier, die Teilnehmer der kurzen Ritte stehn hier zum Nachmessen, wir müssen warten. Endlich! Gemessen und Feierabend für die Pferde. Unsere Nerven liegen auch ziemlich brach, trotz nur 50 gerittener Kilometer. Die Nachuntersuchung geht dann erstaunlich unproblematisch von Statten. Aufgrund der überaus unorganisierten Veranstaltung gibt es unter den Reiter/innen viel Gesprächsstoff. Krönung des Tages ist dann die Siegerehrung: Die „Wanderreiter“ sind alle nicht platziert, da nicht ein einziger in der Wertung angekommen ist. Und bei den 50-KM-Reitern wieder grosse Diskussionen. Angeblich 300 Min. Reitzeit – und dann auf einem Platz jenseits des 10.? Wo dieser Reiter uns doch noch überholt hat? Karin und Britta werden auf dem 5. Platz gemeinsam platziert, ich selbst auf dem 4.? Wir reklamieren sofort, da wir ja zu dritt Hand in Hand ins Ziel kamen. Auch die angegebenen Reitzeiten passen nicht. Da wird wohl noch einiges zu überprüfen sein. Wir können es derzeit nicht, da die Checkkarten einbehalten wurden und uns mit der Ergebnisliste zugeschickt werden. – Wir sind mal gespannt. Auf das Pressefoto habe ich gern verzichtet, da diese Veranstaltung nebst Siegerehrung und Platzierung eine einzige Farce war.
Zur Strecke: Die 50KM-Strecke war schön zu reiten, äusserst übersichtlich, aber bei 50 KM gleich 3 x die selbe Schleife? Vor allem die „Schotterpiste“, die ja gleich 3 x absolviert werden musste. Diese war für Barfußpferde und auch für beschlagene wirklich hart, zumal sie recht „frisch“ aussah und die Steine noch sehr spitz waren. Man mag der Veranstalterin zugute halten, dass sie von diesem Aufschütten nichts wusste.
Fazit: Die Veranstalterin war m.E. viel zu blauäugig, was die Organisation eines Distanzrittes angeht, zumal sie anscheinend alles selber „organisierte“. Helfer gab es genügend auf diesem Ritt, schön dass sie da sind, aber sie müssen auch eingewiesen werden und wissen, worauf sie zu achten haben; insbesondere auch mit der Streckenführung vertraut sein und Reiter nicht auf den falschen Weg schicken.
Wir drei jedenfalls warten gespannt auf die überarbeiteten Checkkarten und Ergebnislisten.
Sabine Meyer und Adlercron