Nachdem ich die Rittberichte zur 1. Dümmer Distanz gelesen hatte, überlegte ich hin und her, ob es nicht vielleicht besser wäre dort nicht zu nennen!?
Aber ich dachte mir jeder braucht eine 2. Chance.
Also habe ich meine Freundin mit meinem Gelderländer und mich mit meinem Araber genannt. Zum Einstieg in die Saison 2002 erst einmal 30 km.
Leider nahm sich mein kleiner Araberhengst kurz vor dem Ritt einen Krankenschein (im Frühling muss man sich ja unbedingt mit allen anderen Pferden anlegen) und so fuhr ich ohne meine Freundin nur mit Kasper am Samstag los.
In Brockum angekommen fanden wir nicht wie erwartet eine abgefressene Festwiese vor, sondern eine große Weide.
Allerdings waren erst wenige Pferde zu sehen. Hatten sowenig genannt?
Wir wurden sofort herzlich begrüßt und auf der Liste mit den am Vortag Anreisenden abgehackt. Die Veranstalterin sagte uns noch, dass wir den Paddock ruhig groß abstecken und uns bei Fragen an sie oder ihre Söhne wenden sollten. Gesagt getan, wir bauten uns einen großen Paddock und genossen anschließend die Abendsonne.
Da der ausgeschriebene 80-iger aufgrund zu geringer Teilnehmerzahl ausfiel und deshalb am Samstag kein Tierarzt da war, konnte man erst am nächsten Morgen zur Voruntersuchung.
Am Sonntag ging es dann morgens um sieben zur Meldestelle. Schnell umgenannt, Checkkarte umgeschrieben und Karte in Empfang genommen. Startzeit 8.15 Uhr. Jetzt aber flott zur Voruntersuchung. Dort erwartete uns eine lange Schlange. Grund: Die zweite Tierärztin steckte im dicken Nebel fest. Egal, immer locker bleiben! Kurz darauf kam die Tierärztin dann doch und alles ging noch gut über die Bühne. Schnell einen Kaffee, satteln und ab zum Start.
Da die anderen Starten in meiner Gruppe noch nicht da waren, ging ich alleine auf die Strecke. Kasper war kaum zu halten, also ließ ich ihn erst mal laufen. So ging es die ersten 9 Kilometer auf breiten, für Barhufpferde geeigneten, gut markierten Wegen im dichten Nebel durchs Gelände. Nach 9 Kilometern die erste PA. Es wurde sofort gemessen und weiter ging es durchs Moor. Leider verpasste ich dann einen Abzweig, aber durch die gute Markierung stellte ich relativ schnell fest, dass ich verkehrt bin (wenn nach ca. 20 Kilometern auf einmal 10 km auf dem Boden geschrieben steht, ist man offensichtlich falsch) und drehte um. Gott sein Dank erwischte ich eine Gruppe Mitreiter und schon das nächste Problem, ein Paar Traktoren hatten eine Markierung verwischt. Schließlich erwischten wir aber doch den richtigen Weg und waren bei der zweiten PA (23 Kilometer) nur 5 Minuten über der Zeit. Die letzten 7 Kilometer sollten nun jawohl zu schaffen sein. Pustekuchen! Wir verritten uns noch einmal. Als dann irgendwann 20 km auf dem Boden geschrieben stand bin ich bald verzweifelt. Es stellte sich jedoch heraus das dies die Markierung für die Wanderreiter war, also noch drei Kilometer bis zum Ziel. Also gaben wir noch mal Gas um zumindest in der Höchstzeit zu bleiben. Geschafft!
Die Nachuntersuchung ging vollkommen problemlos und ohne Warteschlagen vonstatten und auch an der Siegerehrung war nichts zu beanstanden (auch die Reiter, die aus der Wertung waren, bekamen eine Stallplakette).
Ich bin froh, dass ich diesen Ritt trotz aller Kritik genannt habe. Es war eine harmonische und gelungene Veranstaltung! ... und das Verreiten lag sicherlich nicht an einer schlechten Markierung!
Christina Manke