Rittbericht Winterswijk 2002
Nach drei Einführungsritten, die alle super gelaufen waren, sollte Winterswijk nun unsere erste Kurzstrecke werden.
Ein bisschen Bammel kriegte ich ja schon als sich rausstellte, dass ich mit Karim dieses Mal auch noch das erste Mal allein unterwegs sein würde, weil die beiden anderen leider verhindert waren.
Sonntag morgen um 6.30 Uhr fuhren wir los. Witzigerweise ging mein Pferdchen nach 3 Fehlversuchen schnurstracks auf den Hänger als wir ihm erzählten, es ginge zum Distanzritt.
1 ½ Stunden später erreichten wir nach gemütlicher Fahrt Südlohn. Ein Plätzchen auf der Wiese finden, Paddock aufbauen und ab zur Meldestelle. Alles ging zügig und Karim schien ebenfalls mit sich und der Welt zufrieden. Bei der Voruntersuchung verlief alles problemlos und ohne lange Wartezeiten. Ein wenig ungeschickt gewählt war der Platz für die Untersuchung aber schon, denn allen die schon zum Start mussten, blieb nichts anderes übrig, als sich mitten durch zu „quetschen“.
Ein bisschen zu schaffen machte mir die Vorstellung (bei meinen Nerven) auf den ersten Kilometern die Unterscheidung zwischen den roten, gelben und weißen „Stangen“ hinzubekommen, aber die Eselsbrücke war schnell gefunden rot für rechts, gelb für geradeaus und weiß, na ja, für woandershin.
Und dann waren wir auch schon gestartet. Erst mal schön gemütlich im Schritt und mutterseelenallein, da meine drei Mitstarter nicht erschienen waren. Doch so nach 100 Meter hörte ich es hinter mir scheppern und es erschienen Nr. 2 und 3 aus unserer Startergruppe. Die beiden überholten mich ziemlich schnell, da nutzte auch kein antraben mehr. Und hinter diesen Beiden, die sehr zappelig und mehr als flott unterwegs waren, gab es dann wie ich es befürchtet hatte, auch für uns erst mal kein Halten mehr. Doch als wir das zweite Mal abbiegen mussten, setzte ich mich vor die Beiden und es lief viel besser. Auch wenn Karim eher einen Renntrab hinlegte, beruhigte er sich immer mehr. Und die beiden anderen Pferde auch. Nach einer Weile kamen wir drei Reiter ins Gespräch und beschlossen auch gemeinsam weiterzumachen.
Die Strecke war gut zu reiten, das Wetter war herrlich, die Pferde verstanden sich prima und wir auch. Die Stops und die Pause verliefen reibungslos und nach 44 km gelangten wir glücklich und zufrieden ins Ziel. Auch, dass wir uns zwischendurch aufgrund der fehlenden Markierung verritten hatten, konnte uns die Stimmung nicht vermiesen. Eben sowenig das erstaunlicherweise in irgendeiner Form auf Distanzritten immer wieder auftretende unsportliche Verhalten so mancher Mitreiter ( Heißt es nicht immer wieder: Wir Distanzreiter sind ganz anders! ???) Hier nur ein kleines Beispiel: Wenn ich mein Pferd gut vorbereitet habe, ist es nicht nötig, meine Stute bewusst neben einem Hengst zur Pulskontrolle zu „parken“, auf das dieser dann Pulswerte „zum Träumen“ hat.
Nach erfolgter Erholung und Stärkung für Ross und Reiter ging es nach 2 Stunden zur Nachuntersuchung. Ohne übermäßig lange Wartezeiten, überstanden alle drei Pferde die Kontrolle.
Um 18 Uhr sollte Siegerehrung sein, aber irgendwie klappte das nicht so ganz. Dummerweise hatten wir Karim direkt vorher schon verladen. Er langweilte sich ziemlich. Und auch wenn das Plätzchen für die Siegerehrung (gleichzeitig Nahrungs- und Getränkeaufnahmeort des ganzen Tages)
sehr gemütlich war, es zog sich... Mit ca. einer ½ Stunde Verspätung ging es dann doch endlich los. Ein wenig chaotisch war diese Siegerehrung schon... Man merkte dem Veranstalter an, dass dies sein „Erstlingswerk“ war.Am Ende hatte Karim dann doch tatsächlich die Großpferdewertung gewonnen und ich war so stolz auf meinen „Arababer“ wie man nur irgendwie sein kann.
Glücklich über einen gelungenen Tag ging es nach Hause. Und ...wir kommen nächstes Jahr gerne wieder.
Andrea