(K)Ein Rittbericht von der „Distanz Rund um den Deiselberg“

Es war schönstes Frühsommerwetter, als wir (Johanna und ihre Tochter, unser gemeinsamer Troß Corinna und ich) am Freitagnachmittag unsere beiden Pferde verluden und in Richtung Trendelburg-Deiselberg aufbrachen. Bei unserer Ankunft hatten schon einige Reiter und Fahrer ihre Paddocks aufgebaut, es herrschte aber relatives Chaos, da die Veranstalter mit der Markierung der Paddocks auf der Wiese noch nicht so weit waren. So entstand ein ziemlicher Stau beim Paddockaufbau, und so warteten wir artig ab, bis uns der Platz zugewiesen wurde, den wir uns ausgeguckt hatten. Einige Ungeduldige fuhren einfach mit ihren Fahrzeugen in die hochbewachsene Wiese, was den Besitzer der Wiese verständlicherweise ziemlich ärgerte. Allerdings hätten hier Probleme vermieden werden können, wenn von vornherein die Fahrwege gemäht worden wären und die Paddocks bereits bei der Ankunft der ersten Teilnehmer markiert gewesen wären.  Aber wir hatten in dieser Zeit schon mal Gelegenheit, die wunderschöne Landschaft zu genießen, wir freuten uns jetzt schon auf den Ritt!

Nachdem wir dann unsere Fahrzeuge geparkt hatten (Johanna hatte ihren Anhänger auf einem Hof gegenüber abgestellt und den Campingbus ebenfalls nicht auf die Wiese gefahren) und unsere Pferde ihren Paddock bezogen hatten, gingen wir zur Meldestelle. Dort ging alles superschnell, so daß wir dann unsere Pferde holen und zur Voruntersuchung gehen konnten. Wir kamen schnell an die Reihe, allerdings habe ich in der kurzen Zeit, in der ich Distanzritte besuche (als Reiter oder Trosser) schon wesentlich gründlichere Voruntersuchungen erlebt. Unsere Pferde kamen ohne Beanstandung durch und wir gingen endlich zum gemütlichen Teil des Abends über. In der Scheune am Hof gab es Gulaschsuppe (für Teilnehmer eine kostenlos – super Idee!), die sehr lecker war, Getränke und später auch Gegrilltes. Die Vorbesprechung ging kurz von statten, die Strecke und die Markierungen wurden noch mal kurz erklärt, die Karte hätte allerdings besser sein können, es fehlten die Höhenlinien. Zum Glück fanden wir jemanden, der eine Karte der Region dabeihatte, und so gingen wir die Strecke noch einmal durch. Währenddessen  kündigte sich das Unheil an: ein Gewitter war im Anzug. Es blitzte und donnerte und fing an zu schütten. Vorsorglich hatten wir unsere Pferde in Regendecken eingepackt, als immer mehr dunkle Wolken aufzogen.  So suchten wir eilig ein paar Regenklamotten, allerdings hatten wir aufgrund des eigentlich guten Wetterberichts nicht allzuviel dabei. Wir hatten aber trotzdem einen netten geselligen Abend in der Scheune und ab und zu schaute immer wieder einer von uns, ob die Pferde noch da waren. Aber soweit war alles ok. Angesichts des Regens waren wir aber sehr froh, daß wir so eine komfortable Unterkunft wie den Campingbus hatten. Ich wurde am Morgen als erste wach und hörte das monotone Plätschern des Regens auf dem Dach. Sch....! Die Wiese war so matschig geworden, daß wir uns wünschten, Gummistiefel zu haben... Die Regendecken hatten die Dauerberieselung gut überstanden, und die Pferde waren halbwegs trocken. Allerdings guckten sie ziemlich mürrisch aus der Wäsche. Es waren auch noch mehr Teilnehmer gekommen, die Voruntersuchung hatte begonnen. Dann wurde der Start eine halbe Stunde verschoben. Bei der morgendlichen Vorbesprechung wurde dann die Absage des Rittes bekanntgegeben. Aufgrund des vielen Regens, nicht nur in dieser Nacht, sondern auch in den Wochen vorher, waren die Wege teilweise so matschig geworden, daß im Notfall kein Fahrzeug diese Wege hätte passieren können. Somit wurde der Ritt aus Sicherheitsgründen abgesagt. Eigentlich schade, wir wären gerne durch die wunderschöne Landschaft geritten, allerdings ist sie bei Regen wahrscheinlich eh nur halb so schön, und aus Sicherheitsgründen eine verständliche Entscheidung. Die Veranstalter taten uns allerdings leid, sie hatten viel Zeit und Geld investiert, für die Verpflegung gesorgt, und nun ist die Veranstaltung im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen.

Als alle dann anfingen ihre Sachen zu packen und die Wiese zu verlassen, das nächste Problem: die Wiese war so matschig, daß viele ohne fremde Hilfe weder vor noch zurück kamen. Ein Trecker zog einen nach dem anderen die Wiese hoch und aus dem Schlamm. Zum Glück hatten wir mein Pferd mit Corris Geländewagen gezogen, der ohne Probleme den Anhänger von der Wiese zog, so daß wir dann verladen und nach Hause fahren konnten. Auf diesem Wege noch mal vielen Dank an Corri, daß sie mir Ihren Wagen geliehen hat!

Auf jeden Fall werden wir wiederkommen, damit wir doch noch reiten können. Vielleicht ja schon bei der Trendelburg-Distanz, ansonsten nächstes Jahr zum Ritt um den Deiselberg.

Yvonne Kirstan & Snouky