Distanzritt: Griesheimer Sand - Erstveranstaltung

 

Nachdem wir auch die Stute endlich verladen und doch nicht aufgegeben hatten, obwohl wir uns schon mit dem Gedanken angefreundet hatten, nur mit einem Pferd zu fahren, konnte es am Nachmittag des 11. Mai endlich Richtung Crumstadt losgehen.

Wir fuhren mal wieder den weiten Weg vom Frankenland  nach Hessen, diesmal jedoch durch heftige Gewitter und Regenschauer, teilweise nur mit Tempo 30 und der ständigen Hoffnung nicht doch noch umkehren zu müssen.

Gespannt waren wir auf die Bodenverhältnisse, die uns zu erwarten hatten.

Es war zwar schon recht spät, aber wir kamen an!!! 

Freundlich und zuvorkommend wurde uns sofort ein Platz zugewiesen, mit dem wir, wie sich am folgenden Tag herausstellte, auch viel Glück hatten, da wir nicht mit fremder Hilfe herausgezogen werden mussten.

Noch immer goss es wie aus Eimern.

Als wir den Paddock aufgebaut hatten, bemerkten wir leider, dass unser Stromgerät nicht so funktionieren wollte, wie wir es wollten. Prompt wurde von der Veranstalterin für ein Ersatzgerät gesorgt und so mussten wir nicht um einen möglichen Ausbruch bangen. Ganz lieben Dank noch mal!

Obwohl wir so spät gekommen waren und die Voruntersuchung vorbei zu sein schien, wurden unsere beiden Pferde, nach Rücksprache mit einem der Tierärzte, dennoch voruntersucht.

Wir waren (und sind es immer noch) ganz begeistert von diesem Engagement auf Seiten der Veranstalterin, die wohl alles im Griff zu haben hatte und dadurch das komplette Helferteam motivierte.

Aufgrund des vielen Regens gab es bei der Vorbesprechung schon die erste Streckenänderung des Kartenrittes, da einer der Wege überschwemmt war. Aber es blieb bei dieser einen Änderung.

Den Vorabend verbrachten wir gemütlich bei Livemusik unter der „Laube“ und bei solch toller Atmosphäre durfte man sich nicht wundern, dass die Nacht recht lang wurde.

Nach einem leckeren Frühstück am nächsten Morgen, bei dem man das ein oder andere blasse Gesicht sehen konnte, machten wir uns auf, die Pferde zu satteln. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. Zwar waren noch einige dunkle Wolken zu sehen, aber es schien passendes Wetter für Ross und Reiter zu werden.

Warmreiten konnte man auf dem Sandplatz, der zugleich Start, Pause für die 60er und Ziel war. Dies sollte der erste 60 km Ritt werden und dementsprechend war ich auch aufgeregt.

Gestartet wurde jeweils in Gruppen zu jeweils vier Reitern, jedoch setzten mein Mitreiter und ich uns bald ab, da ich ein wenig Bedenken bezüglich des Tempos und der Kondition meines Pferdes hatte, was sich im nachhinein jedoch als völlig unbegründet erwies.

Die Strecke war sehr schön zu reiten, obgleich es an einigen Stellen unglaublich matschig und rutschig war. Jedoch die Landschaft, vorbei an Spargel- und blühenden Rapsfeldern,  war traumhaft und da wir nur harten Lehmboden gewöhnt sind, sprang unser Herz gleich etwas höher als wir diese unglaublich schönen Sandwege vor uns sahen! Wahrlich Sandpisten schienen sich noch und nöcher aufzutun.

In der Pulskontrolle angekommen, versorgten kurz unsere Pferde mit Wasser, das ausreichend zugänglich war,  und konnten auch schon weiter.

Die Araberstute meines Mitreiters kam offensichtlich nicht ganz so gut  mit dem tiefen Boden zurecht, was wir schon während des Rittes bemerkt hatten und das Tempo zurückgeschraubt hatten, doch in der Pause bei km 30 schieden die beiden leider wegen Lahmheit aus und so mussten mein Pferd und ich alleine weiter. Ganz einfach war es nicht, da mein Schwarzer ungern alleine läuft und dann auch noch ohne sein Stütchen!!!

Doch wir schlugen uns recht gut durch, obwohl wir mutterseelen alleine zu sein schienen. Ich war nur froh, dass wir die Strecke schon einmal geritten waren und ich nicht mehr auf die Karte gucken musste, was man auch bei der ersten Runde recht selten tun musste, da die Vorreiter bei dem nassen Boden gute Spuren hinterlassen hatten.

Nach der Hälfte der zweiten Runde, erblickte ich endlich noch zwei weitere Reiter  am Horizont und so waren wir beide, Emil und ich, froh, den Rest der Strecke nicht mehr alleine bewältigen zu müssen. Wir holten auf und in gemütlichem Trab ritten wir nun zu dritt den Rest der Strecke.

Auch im Ziel war alles gut organisiert, sofort wurde der Puls gemessen und die Frage gestellt, ob denn alles gut gelaufen sei.

Im Grossen und Ganzen kann ich diese Veranstaltung nur loben!

Während des Rittes waren stets mehr als genügend Helfer und Pulsmesser da, warten mussten wir nie. Zuvorkommend wurden wir stets gefragt ob noch einmal gemessen werden soll. Klasse!

Die Nachuntersuchung verlief ebenfalls erfolgreich und nun kam auch die Sonne raus. Was wollten wir mehr?

Nun konnten wir, während wir auf die Siegerehrung warteten, gemütlich bei toller Atmosphäre in der Sonne sitzen und uns mit Leckereien vom Grill stärken.

Die Siegerehrung war ebenso schön gemacht, wie die gesamte Veranstaltung. Es gab Stallplaketten, viele tolle Ehrenpreise, einen „Haflingerpreis“ und für jedes Pferd einen Beutel Leckerlies.

Ich kann mich nur wiederholen: Eine wunderschöne Veranstaltung, die sehr gut organisiert war und durch die Freundlichkeit und Zuvorkommendheit auf Seiten der Helfer, Tierärzte etc. bestach. Auch, wenn einer der Helfer mich während der Pause davon zu überzeugen versuchte, dass mein Emil eher ein Dressurpferd sei und ganz und gar nicht verstand, was der Schwarze auf einem Distanzritt zu suchen hatte: Keine Frage, wir kommen wieder, allein auch schon aufgrund der herrlichen Landschaft und den wunderbaren Sandböden, die mein Kleiner und ich im Frankenland so vermissen.

Bis zum nächsten Jahr beim Griesheimer Sand Ritt,

Mareike und Emil

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