1. Siebengebirgsritt am 04.05.02
Letztes Jahr im Sommer waren wir bei den Pferdefreunden Ennert eingeladen, auf einem „Probedistanzritt“ über 15 KM als Pulshelfer zu fungieren, die Mitglieder wollten sich einen Einblick verschaffen, ob Distanzreiten etwas für sie wäre.
Die kleine Veranstaltung kam gut an, und im Herbst rief mich dann Birgit Stubbe an, mit dem Wunsch, im nächsten Jahr einen Ritt zu veranstalten. Da sie noch nie einen DR von der Nähe gesehen hatte, riet ich ihr dringend, den letzten rheinischen Ritt der Saison in Muldenau zu besuchen.
Dort erklärte ich ihr und ihrem Partner Michael Keller, worauf geachtet werden muß, wie ein Vet Check funktioniert usw. Beide ließen sich nicht abschrecken und waren mehr als begeistert vom Muldenauer Ritt.
So ging dann die Suche nach Startplatz, Tierärzten, Helfern und der Strecke los.
Wir blieben in stetigem Kontakt und ich stellte mehr als einmal fest, daß Birgit in unserem Reglement besser Bescheid wußte, als ich....(gelobe Besserung)
Zwei Wochen vor dem Ritttermin fuhr ich ins Siebengebirge, um die gesamte Strecke mit den Veranstaltern abzureiten. Bis auf einige harte Stellen gab es an der Streckenführung nichts zu mäkeln.
Am Freitag Abend reiste ich dann an, es standen schon ein paar Hänger auf der Wiese und die Meldestelle samt Verpflegungspavillons stand schon, das Lagerfeuer brannte.....
Man merkte, daß die Pferdefreunde Ennert schon des öfteren Turniere und Breitensport-Veranstaltungen ausgerichtet haben, hier machte sich eine beruhigende Routine breit. Die Meldestelle war mit PC und Drucker ausgestattet, ein Generator lieferte den Strom auf die Wiese.
Arno Scriba kam höchstpersönlich angereist, um sein neues Auswertungsprogramm für Pulsritte zu testen.
Das 14 köpfige Distanzcheck Team kam und brachte auch gleich ein Mitglied mit, das Arno dann für die Auswertung des Rittes einarbeitete.
Im Grunde konnte nichts mehr schiefgehen.
Das Wetter machte wie so oft, was es wollte. Irgendwann in der Nacht fing es an, zu regnen und alle wurden unruhig, vor allem die Veranstalter: Wie viele würden nun absagen, steht die Markierung noch, usw.
Am Morgen beruhigte sich das Wetter und Birgit und Michael waren erstaunt, daß fast alle Genannten auch an den Start gingen.
Die Starterliste des 40 KM Rittes las sich wie das Who is Who der NRW Reiter. Europameisterschaftsteilnehmer, und Teilnehmer an Deutschen Meisterschaften waren ebenso vertreten , wie NRW und Rheinland Meister.
Was mal wieder zeigt, daß selbst von solchen „Kapazitäten“ kurze Distanzen gern als gute Trainingsritte genutzt werden. Daß sie allerdings alle vorderen Ränge belegten, stimmte einige Anfänger ärgerlich....
Aber sollten wir deswegen außer Konkurrenz reiten? Da weiß ich mir, außer nicht zu starten, keinen Rat.
Ich ritt die Strecke mit Stallkollegin Corinna und deren Tochter Josy . Diese ritt ihren kleinen Welsh A Gino, der gut mit Masirah und Marakesch mithielt, im Ziel dann aber doch recht erschöpft war.
Die Strecke war gut markiert und durch die Nässe waren die Böden auch nicht mehr so hart, allerdings störte mich nach wie vor der siebengebirgsche Schotter, bin nun mal von Düsseldorfer Reitwegen verwöhnt, von Kritikern auch Reitautobahnen genannt.....
An allen wichtigen Stellen standen Streckenposten und im Check waren reichlich Helfer vorhanden, es kam mir fast wie im Boxenstop vor, auf jedes eintreffende Pferd stürzten sich drei Helfer!
Im Ziel wieder angekommen, kümmerten sich auch gleich Helfer um einen, ganz prima.
Angesichts des Regens wurde die Nachuntersuchung des 20 KM Rittes ein halbe Stunde vorverlegt.
Die Helfer der Pferdefreunde Ennert sorgten derweil hervorragend für das leibliche Wohl und die Siegerehrung fand schon um 16.30 statt, was den durchgeweichten Pferden und Reitern sehr entgegenkam. Der Verein lobte die tolle Atmosphäre die Distanzreiter umgeben würde und ich dachte mir nur, die haben uns noch nicht bei schönem Wetter erlebt, Steigerung kommt nächstes Jahr, wenn wir dann bei gutem Wetter richtig loslegen.!!.....
Bei Dauerregen gingen dann alle auseinander mit dem Gedanken, im nächsten Jahr bei hoffentlich besserem Wetter wiederzukommen.
Arno Scriba und ich nahmen das Angebot der Veranstalter an, noch eine Übernachtung einzuschieben und den Ritt bei leckerem Essen und noch leckererem Wein ausklingen zu lassen.
Vielen Dank allen Helfern der Pferdefreunde Ennert, meinem „Kollegen“ im Auschuss für Breitensport, Herrn Obermann, der stundenlang als Streckenposten ausharrte. Danke an die Veranstalter Birgit Stubbe und Michael Keller, die den Mut hatten, als absolute Anfänger auf dem Gebiet, einen DR zu veranstalten.
Solche Leute brauchen wir!
Bis zum nächsten Jahr
Uwe Rahn