Einsatz Bericht 1. Eifler Frühlings Ritt by Sylvia

1. Eifler Frühlingsritt“ 18.05.2002

Am Freitag, 17. Mai, konnte es um 15:30 Uhr losgehen! Wir sind zu Marion Heinze in die Voreifel gefahren, die ihren 1. Distanzritt geplant und für den Folgetag  angesetzt hatte.

Bei Leverkusen bezweifelten Dirk, Mareike und ich jedoch, ob wir jemals in Nideggen-Embken ankommen würden...Ein Stau von ca. 30-40 km Länge erstreckte sich vor uns! Bei knapp 30°C, einem riesigen Nösenberger-Hänger im Rücken und den ständigen Zurufen von Dirk: „Guck mal, ob ich rüber kann“ machte das echt Spass!!! Aber mit ganz viel plaudern und tratschen ging das schon! Wir mussten uns anscheinend ganz schön da reingesteigert haben, da wir doch glatt ein Schild Richtung Startplatz übersehen haben und erst mal 15 km in die falsche Richtung gefahren sind...Und dreht mal mit einem Hänger, der 40cm zu jeder Seite breiter ist als euer Auto auf den Straßen der Eifel wo gerade mal zwei Autos nebeneinander Platz haben!!!

Alles vergeben und vergessen als wir endlich da waren (gegen 19:30 Uhr)  und herzlich begrüßt wurden von den Veranstaltern samt Helfern und bereits anwesenden Reitern.

Eine halbe Stunde später kam dann auch schon der Tierarzt, den wir mal mitgebracht haben, damit er Distanzluft schnuppern kann. Die Voruntersuchung konnte also beginnen! Er hat sich sehr viel Mühe gegeben und somit auch ein ganz dickes Lob einkassiert. Alles lief reibungslos! Wir wussten bereits zu diesem Zeitpunkt, dass uns eigentlich kein stressiger DR bevorsteht; Das lag daran, dass es leider nur 16 Starter gab.

Am späten Abend wurde noch, in sehr angenehmer Atmosphäre, gegrillt, getrunken und geschnattert. Marion war so nett und hat uns ihre Werkstatt als Unterkunft angeboten, in welche wir uns gegen 22.45 Uhr verzogen haben.

Tja, und um 5 Uhr sollte unsere Nacht dann auch schon rum sein...Aber irgendwie hat sich niemand für den Wecker interessiert und so hat uns der Ehemann von Marion, Jörg, um 5:30 Uhr noch mal daran erinnert, dass heute ein wichtiger Tag ist...

Mit warmem Wasser zum Frisch machen und einem wunderschönem mildem Morgen fiel uns das Aufstehen schon viel leichter...

Ein köstliches Frühstück und heißer Kaffee empfingen uns an der Meldestelle, wo wir uns die Bäuche vollschlugen.

Gegen 7 Uhr untersuchte Silke Hartung noch die letzten Ankömmlinge und um 8 Uhr starteten alle.

Das Distanz-Check-Team war zu diesem Zeitpunkt vollzählig. Die restlichen 5 Mitglieder, welche erst morgens anreisten, schwärmten von den leeren Autobahnen und den 1,5 Stunden, die sie nur brauchten!

Nachdem wir alle Unklarheiten beseitigt hatten und alles noch mal durchgingen, fuhren wir zu unserem ersten Einsatzpunkt.

Es war die Frühstückspause bei 37,6 Km.

Dafür benötigten wir unseren Nösenberger-Hänger, um dort Brötchen samt Beilagen für Reiter und Helfer anbieten zu können.

Und glaubt mir, die Serpentinen hoch und runter mit solch einem Schlachtschliff hinten dran ist echt spannend!

Bei einem nahe gelegenen Bauern holten wir dann noch 2 Pavillons ab, die wir in der Pause aufbauen konnten. Nachdem wir irgendwelche Stangen miteinander verknüpft hatten und das Ding halbwegs stand, kamen auch schon die ersten Reiter.

Hier sollte ein Puls von 64 oder besser innerhalb von 20 Minuten erreicht werden.

Dieses schafften alle und konnten in ihre 45-minütige, wohlverdiente Pause gehen. Auch wir hatten viel Zeit und wenig Streß, da es, wie bereits erwähnt, nur 16 Starter gab und wir genügend Helfer zur Verfügung hatten.

Leider wurde uns von der Meldestelle per Handy mitgeteilt, dass ein Reiter bereits bei Kilometer 7 aufgegeben hat. Ein zweiter gab bei Kilometer 28 wegen eines verlorenen Eisens auf.  Zudem war auch noch ein Starter mit seinem Pferd sehr weit zurück.

Wir sahen dann keine andere Lösung, als die, uns aufzuteilen, da der Starter immer noch nicht in der Pause war, als auch die letzten bereits rausgingen. Ein Teil von uns fuhr also mit dem Auto zum nächsten Vet-Gate (Mittagspause bei 60 Km), welcher auch gleichzeitig der Start und das Ziel war.

Wir hatten bereits zu diesem Zeitpunkt wettertechnisch alles dabei gehabt: Strahlenden Sonnenschein, heftigen Schauer und bedeckten Himmel!

Dadurch wurde die Strecke natürlich auch fast doppelt so schwer und so manch eine Markierung schwomm einfach weg; Was zu den heftigsten Streckenfehlern führte! Reiter, die sich nur 2x verritten, konnten echt glücklich sein! Das war auch einer der Gründe, warum mehr als 50% bei Kilometer 60 in der Wertung diesen Ritt beendet hatten.

Auch hier musste keiner aufgrund zu hoher Pulswerte oder Regenerationsschwierigkeiten ausscheiden.

Am Freitag Abend wurde noch kurzfristig beschlossen, dass man auch bei Kilometer 72 aufhören kann, was letztendlich auch von allen Reitern akzeptiert und am Samstag in Anspruch genommen wurde. 2 Starter kämpften sich weitere 12 km durch Wind & Wetter und vor allem über schwierigste Wege.

Es fehlten also nur noch 4 Reiter, welche so tapfer waren und die 90 km voll durchzogen! Hut ab! Darunter waren unter anderem 2 Niederländerinnen.

Nachdem ein Trosser vorschlug, die Nachuntersuchung der 60er und 72er doch auf Samstag Abend zu verschieben und nicht bei Sonntag Morgen zu belassen, da die Pferde nicht die ganze Nacht in dem Regen stehen könnten, wurde dies auch prompt, freudig entgegengenommen mit dem Versprechen am Sonntag bei der Siegerehrung dabei zu sein! Der Trosser wusste anscheinend schon, wovon er sprach, als er meinte, dass die Pferde nicht nach so einem langen Ritt in dem Regen stehen dürften...2 Pferde fielen aufgrund hochgradiger und mittelgradiger Rückenempfindlichket aus.

Ansonsten kamen alle anderen gut durch und packten alsdann schnell ihre Sachen, um in den heimischen, trockenen Stall zu kommen.

Einen großen Applaus erhielten die Niederländerinnen, als sie gegen 19:31 Uhr im Ziel ankamen. (Tempo 6,68!)

Aber einen genauso großen Schrecken bekamen auch alle, als eine Reiterin plötzlich im Auto zur Meldestelle kam und verkündete, dass ihr Pferd stocklahm im Wald stehen würde. Sie organisierte schnellstens einen Hänger und holte es ab.

Also blieb nur noch ein einziger Reiter über, welcher die Ziellinie überschreiten musste.

Um 20:29 Uhr sahen sie bereits die ersten oben auf dem Berg und fingen lauthals an, sie anzufeuern. (Tempo 7,32!)

Für sie und die Niederländerinnen sollte die NU aber erst am morgigen Tag stattfinden.

Unsere Arbeit war getan (fast)!

Und weil man sich so schnell daran gewöhnt hat, schmiss Jörg noch mal den Grill an...

Es war nun fast keiner mehr von den Startern da, nur noch ganz Hartgesottene, die ihre Pferde, in den zur Verfügung gestellten Boxen mit Auslauf hatten, und selber noch die Nacht im Hänger verbrachten.

Es hörte zum Glück auf zu regnen und ein schöner Abend ging zu Ende...

Wieder fuhren wir in unsere Unterkunft und tippten noch alle Daten in den Rechner, um die Auswertung voran zu treiben und die Zeit nicht morgen verschwenden zu müssen.

Wir hatten es richtig gut, am Sonntag mussten wie erst um 8 Uhr aufstehen!!!  Na, ist das nicht was?!

Kaffeeduft und selbstgebackene Brote verwöhnten uns schon zum 2. Mal an diesem Wochenende.

Um 9 Uhr kam Silke Hartung mit guter Laune und viel Elan an, damit  um 10 Uhr die letzten 3 Pferde untersucht werden konnten.

Leider schied einer der Niederländer aufgrund Lahmheit aus, da beschlossen wurde, dass dieses Pferd keine weiteren 20 km schadenfrei gehen könnte. Die beiden anderen schafften es jedoch an Silke vorbeizukommen... *g*

Leider waren nicht alle bei der Siegerehrung dabei, obwohl sie es versprochen hatten, aber die meisten nahmen die Strecke noch mal auf sich und somit konnte die Siegerehrung dann gegen 12 Uhr losgehen.

Die Sonne schien wundervoll und die Stimmung war genial!

Marion entschuldigte sich erneut für die harte Strecke und die fehlende Markierung; Dirk fing dann mit den Platzierungen an.

Jeder Starter erhielt einen kleinen Sack Leckerchen, welcher von Nösenberger-Pferdefutter  gesponsort wurde und ein Hufeisen zum Aufhängen als Stallplakette. Die ersten drei Plätze erhielten zu ihren Pokalen noch große Flaschen Wein.  Jeder Teilnehmer erhielt auch noch zwei große Eimer für Wasser, Futter etc. ...

Den 1. Platz belegte eine Niederländerin, die gleichzeitig den Konditionspreis gewann,  viele Plätze wurden auch doppelt vergeben. Alle anderen bekamen auch noch Futterproben von Nösenberger und der 1. und 2. Platz jeweils eine Flasche Energietrunk.

Der letzte Platz wurde mit der „Eifler Rennschnecke“ getröstet!

 Alles in allem war dies eine hervorragende Erstveranstaltung!

Und wir freuen uns schon auf das nächste Jahr!

Sylvia, Distanz-Check-Team

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